Zusammenhang der Oberflächenbeschaffenheit der Baukörper mit anderen Fragen

Zusammenfassung

Über die Zusammenhänge der Festigkeit, insbesondere der Wechselfestigkeit, mit der Beschaffenheit der Oberflächen ist eingehend gearbeitet worden¹, allerdings meistens ohne zahlenmäßige Bestimmung der feineren mikrogeometrischen Verhältnisse und der Strukturveränderungen in der inneren Grenzschicht. Es ist lange bekannt, daß die Festigkeit der Körper, insbesondere ihre Wechselfestigkeit, sehr erheblich von ihrem Oberflächenzustand beeinflußt wird. Körper mit glätteren Oberflächen haben bei gleichen sonstigen Umständen eine höhere Festigkeit. Im übrigen ist naturgemäß die Grundlage aller Betrachtungen auf diesem Gebiet nicht die geometrische Form des Profils allein, sondern auch der Bau der inneren Grenzschicht und schließlich der gesamte Körper in seinen makroskopischen Verhältnissen (,,Gestaltfestigkeit’’ im weiteren Sinne). Das bedeutet, daß bei allen Untersuchungen dieses Problems auch die technologische Seite berücksichtigt werden sollte, nämlich die Frage, durch welchen Bearbeitungsvorgang eine bestimmte Oberflächenform zustande gekommen ist (vgl. Abschnitt 6223, S. 145 ff.), wobei zu den Bearbeitungsvorgängen naturgemäß auch alle beabsichtigten oder nebenher auftretenden Kaltverformungen zu rechnen sind. Zum Beispiel geben eine mit feinem Drehstahl hergestellte flache runde Rille, eine eingeschliffene und polierte und schließlich eine durch Walzen oder Drücken hergestellte Rille keineswegs dieselben Pestigkeitsver- hältnisse an dem Probekörper, auch wenn sie bei der üblichen Betrachtung anscheinend dasselbe Profil haben Eine solche umfassende Betrachtungsweise bedeutet ebenso die Untersuchung der gesamten Spannungsverteilung, also auch die Berücksichtigung etwa aufgedrückter zusätzhcher innerer Spannungen (Thum), wie die Frage der Gefügeänderung oder Regelung in der Grenzschicht (Verfestigung durch Kaltverformung). Gerade diese Gesichtspunkte sind in der neueren Zeit von besonderer Wichtigkeit geworden.

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