Zusammenfassung
Bei steigendem Kostendruck und wachsender Konkurrenz spielt der Einsatz immaterieller Ressourcen wie Motivation, Kooperationsfähigkeit und Kreativität eine immer wichtigere Rolle für den Organisationserfolg. Mithilfe des Sozialkapitalansatzes lassen sich die immateriellen Ressourcen identifizieren. Seit geraumer Zeit wird das Sozialkapital vieler Krankenhäuser als mangelhaft und optimierungswürdig bezeichnet. Das schlechte Arbeitsklima in vielen Einrichtungen wird häufig als Ursache für die hohen Fluktuationsraten, Krankheitsstände und die Abwanderung von Fachkräften in die Industrie oder ins Ausland genannt. In dem Kampf um Fachkräfte sehen sich Personalverantwortliche gezwungen, sich von ihren alten Vorstellungen des typischen Kandidaten zu trennen, und rekrutieren aus einem erweiterten Bewerberpool. Diese Tendenzen werden durch demografische und wirtschaftliche Entwicklungen verstärkt, sodass die personelle Vielfalt (Diversity) in vielen Gesundheitseinrichtungen steigt. Vor dem Hintergrund des schwachen Sozialkapitals lässt sich die personelle und dadurch kulturelle Vielfalt als eine weitere Komplexitätsebene im personellen Zusammenspiel der Krankenhausbeschäftigten betrachten. Es stellt sich die Frage, welche Auswirkungen eine steigende Diversity auf das vorhandene Sozialkapital der Krankenhäuser haben wird und vice versa. Inwieweit lässt sich Diversity Management als möglicher Lösungsansatz für Krankenhäuser in Betracht ziehen? Mit einem Blick auf den aktuellen Forschungsstand werden in dem folgenden Beitrag Antworten auf diese Fragen gesucht.
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Fitzgerald, A. (2010). Diversity und das Sozialkapital der Krankenhäuser. In: Badura, B., Schröder, H., Klose, J., Macco, K. (eds) Fehlzeiten-Report 2010. Fehlzeiten-Report, vol 2010. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-12898-1_11
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