Zusammenfassung
Im deutschen Bildungswesen ist gegenwärtig auf nahezu allen Stufen ein Anstieg der Nachfrage nach privaten Schulen zu konstatieren. Die Schülerschaft an allgemeinbildenden Privatschulen ist seit Anfang der neunziger Jahre um mehr als die Hälfte auf ca. 8% angewachsen. Dieser „Privatschul-Boom“ stellt eine neue, vierte Etappe in der Entwicklung des deutschen Privatschulwesens dar. In den ersten drei Jahrzehnten der alten Bundesrepublik geschah im Wesentlichen eine Konsolidierung des kirchlichen Schulwesens. Die achtziger Jahre waren durch das Wachstum von Schulen der alten Reformpädagogik, insbesondere der Waldorfschulen gekennzeichnet. In den neunziger Jahren kam es in großem Umfang zu Neugründungen von Montessori-Schulen und von Schulen der neuen Reformpädagogik (insbes. der Freien Alternativschulen), von evangelischen Schulen – vor allem im Osten – und von Internationalen Schulen in den großstädtischen Ballungsräumen. Nach der Jahrtausendwende hält das Wachstum dieser Schulformen an, wird aber von der Ausbreitung einer neuen Gruppe von Privatschulen mit bilingualen und ganztägigen Profilen begleitet. Mittlerweile treten auch die ersten ethnisch motivierten Privatschulen auf den Plan, z.B. türkische Gymnasien oder Initiativen für islamische Grundschulen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Similar content being viewed by others
Rights and permissions
Copyright information
© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Ullrich, H., Strunck, S. (2012). Einleitung. In: Private Schulen in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94247-6_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94247-6_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18230-8
Online ISBN: 978-3-531-94247-6
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)