Skip to main content

Verbände: Funktionen und Strukturen

  • Chapter
Handbuch Verbandskommunikation

Zusammenfassung

Verbände als soziale Organisationen sind neben Parteien und Medien Bestandteil des intermediären Sektors. Dessen Aufgabe ist es, gesellschaftliche Erwartungen, Forderungen und Wünsche gegenüber dem zentralen politischen Entscheidungssystem (Regierung, Parlament, Verwaltung) zu bündeln und zu artikulieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich Partizipation auch zwischen den Wahlterminen realisieren lässt und Entscheidungen der politischen Entscheidungsträger gleichzeitig an die gesellschaftliche Realität rückgekoppelt sind. Organisierte Interessen haben in der Bundesrepublik dennoch ein schlechtes Image. In der Gesellschaft herrscht das Bild eines Verbandsvertreters vor, der in der Vorhalle des Parlaments („Lobby“) auf mehr oder minder transparente und undemokratische Weise versucht, sich die Stimmen von Abgeordneten zu erkaufen, damit seinem speziellen Interesse Rechnung getragen wird. Dieses negative Bild der modernen Interessenvertretung ist auch in der Publizistik und wissenschaftlichen Betrachtung der Thematik mittlerweile verankert oder wird zumindest subkutan angedeutet (vgl. Leif/Speth 2006; Leif/Speth 2003), während optimistischere einführende Publikationen (vgl. Sebaldt/Straßner 2004; Lösche 2007; Winter/Willems 2007; Woyke/Bandelow 2005) mehr den demokratiepraktischen Wert von Verbänden betonen: In einem offenen Gemeinwesen, in welchem jedes Interesse das Recht hat, sich zu organisieren und auf die politische Gestaltung Einfluss zu nehmen, ist das politische System und seine Entscheidungsträger darauf angewiesen, dass sich gesellschaftliche Teilbereiche artikulieren und ihr Spezialwissen einbringen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Hardcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Similar content being viewed by others

Literatur

  • Abromeit, Heidrun/Stoiber, Michael (2006): Demokratien im Vergleich. Einführung in die vergleichende Analyse politischer Systeme. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Alemann, Ulrich von (1989): Organisierte Interessen in der Bundesrepublik (unter Mitarbeit von Reiner Fonteyn und Hans-Jürgen Lange; 2. Aufl.). Opladen.

    Google Scholar 

  • Bandelow, Nils C. (1998), Gesundheitspolitik. Der Staat in den Händen einzelner Interessengruppen? Probleme, Erklärungen, Reformen. Opladen.

    Google Scholar 

  • Buholzer, René P. (1998): Legislatives Lobbying in der Europäischen Union. Ein Konzept für Interessengruppen. Bern, Stuttgart, Berlin.

    Google Scholar 

  • Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hrsg.) (2008): Bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Eine Analyse von Zielgruppen, Motivation und Hemmnissen. Berlin.

    Google Scholar 

  • Cowles, Maria Green (2004): Developments in the European Union 2. New York.

    Google Scholar 

  • Eising, Rainer (2000): Assoziative Demokratie in der Europäischen Union? In: polis, 47: 2–32.

    Google Scholar 

  • Eising, Rainer (2001): Interessenvermittlung in der Europäischen Union. In: Reutter, Werner/Rütters, Peter (Hrsg.): Verbände und Verbandssysteme in Westeuropa Opladen: 453–476.

    Google Scholar 

  • Eising, Rainer (2004): Der Zugang von Interessengruppen zu den Organen der Europäischen Union: eine organisationstheoretische Analyse. In: Politische Vierteljahresschrift, 4: 494–518.

    Article  Google Scholar 

  • Eising, Rainer (2005): Die Europäisierung deutscher Interessengruppen: Passen die Institutionen und reichen die Kapazitäten? In: Ders./Kohler-Koch, Beate (Hrsg.): Interesssenpolitik in Europa. Baden- Baden: 311–339.

    Google Scholar 

  • Forax, Christophe (1999): Tips zum Lobbying bei EU-Institutionen. In: Verbändereport, 3, 4: 34–38.

    Google Scholar 

  • Grande, Edgar (1996): Das Paradox der Schwäche: Forschungspolitik und die Einflußlogik europäischer Politikverflechtung. In: Markus Jachtenfuchs/Beate Kohler-Koch (Hrsg.): Europäische Integration. Opladen: 373–399.

    Google Scholar 

  • Grande, Edgar (2000): Multi-Level Governance: Institutionelle Besonderheiten und Funktionsbedingungen des europäischen Mehrebenensystems. In: Edgar Grande/Markus Jachtenfuchs (Hrsg.): Wie problemlösungsfähig ist die EU? Regieren im europäischen Mehrebenensystem. Baden-Baden: 11–30.

    Google Scholar 

  • Greenwood, Justin (1997): Representing Interests in the European Union. New York.

    Google Scholar 

  • Greenwood, Justin (2003): Interest Representation in the EU. Basingstoke.

    Google Scholar 

  • Inglehart, Ronald (1998): Modernisierung und Postmodernisierung. Frankfurt am Main.

    Google Scholar 

  • Joest, Anja (2007): Politisches Engagement jenseits von Parteistrukturen. Exemplarische Studien 1997–2002. Tübingen.

    Google Scholar 

  • Laufer, Heinz/Münch, Ursula (1997): Das föderative System der Bundesrepublik Deutschland (7. Aufl.). München.

    Google Scholar 

  • Läufer, Thomas (Hrsg.) (1999): Vertrag von Amsterdam. Texte des EU-Vertrages und des EG-Vertrages mit den deutschen Begleitgesetzen. Bonn.

    Google Scholar 

  • Leif, Thomas/Speth, Rudolph (2003/Hrsg.): Die stille Macht. Lobbyismus in Deutschland. Opladen.

    Google Scholar 

  • Leif, Thomas/Speth, Rudolph (2006/Hrsg.): Die fünfte Gewalt. Lobbyismus in Deutschland. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Lietzmann, Hans J. (2000): „Greenpeace“ als politischer Akteur. In: Willems, Ulrich/Winter, Thomas von (Hrsg.): Politische Repräsentation schwacher Interessen. Opladen: 261–281.

    Google Scholar 

  • Lösche, Peter (2007): Verbände und Lobbyismus in Deutschland. Stuttgart.

    Google Scholar 

  • Mazey, Sonia/Richardson, Jeremy J. (1994): The Commission and the Lobby. In: Edwards, D./Spence, D. (Hrsg.): The European Commission, Harlow.

    Google Scholar 

  • Meyer, Ulrich (2009): Politische Sozialisation. In: Andersen, Uwe/Woyke, Wichard. (Hrsg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. Bonn: 468–470.

    Google Scholar 

  • Olson, Mancur (1992): Die Logik des kollektiven Handelns. Kollektivgüter und die Theorie der Gruppen (3. Aufl.). Tübingen.

    Google Scholar 

  • Platzer, Hans-Wolfgang (2002): Interessenverbände und europäischer Lobbyismus. In: Werner Weidenfeld. (Hrsg.): Europa-Handbuch. Bonn: 409–422.

    Google Scholar 

  • Rimscha, Nicolai von (2007): Bürgerschaftliches Engagement im Sozialstaat. München.

    Google Scholar 

  • Salisbury, Robert H. (1969): An Exchange Theory of Interest Groups. In: Midwest Journal of Political Science, 13: 1–32.

    Article  Google Scholar 

  • Sebaldt, Martin (1997): Verbände und Demokratie: Funktionen bundesdeutscher Interessengruppen in Theorie und Praxis. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 36–37: 27–37.

    Google Scholar 

  • Sebaldt, Martin (2001): Transformation der Verbändedemokratie. Die Modernisierung des Systems organisierter Interessen in den USA. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Sebaldt, Martin (2002): Parlamentarismus im Zeitalter der Europäischen Integration. Zu Logik und Dynamik politischer Entscheidungsprozesse im demokratischen Mehrebenensystem der EU (Ottovon- Freising-Vorlesungen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Band 21). Opladen.

    Google Scholar 

  • Sebaldt, Martin/Straßner, Alexander (2004): Verbände in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Einführung. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Stern, Jürgen (2006): Verbände als Instrument politischer Unternehmer. Robert H. Salisbury. In: Sebaldt, Martin/Straßner, Alexander. (Hrsg.): Klassiker der Verbändeforschung. Wiesbaden: 111–129.

    Google Scholar 

  • Straßner, Alexander (2005): Verbandsfunktionen zwischen Theorie und Praxis. In: Gesellschaft- Wirtschaft-Politik, 2: 233–253.

    Google Scholar 

  • Straßner, Alexander (2006): Funktionen von Verbänden in der modernen Gesellschaft. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 15–16: 10–17.

    Google Scholar 

  • Straßner, Alexander/Sebaldt, Martin (2007): Die Europäisierung von Verbandsarbeit. Funktionen, Wandlungsmuster, Konsequenzen. In: Jarren, Ottfried/Lachenmeier, Dominik/Steiner, Adrian. (Hrsg.): Entgrenzte Demokratie. Herausforderungen für die politische Interessenvermittlung. Baden- Baden: 123–144.

    Google Scholar 

  • Thiel, Elke (1997): Die Europäische Union. München.

    Google Scholar 

  • Töller, Annette E. (2002): Komitologie. Theoretische und politische Funktionsweise von Durchführungsausschüssen der Europäischen Union am Beispiel der Umweltpolitik. Opladen.

    Google Scholar 

  • Tsebelis, George ( 1994): The Power of the European Parliament as a Conditional Agenda Setter. In: American Political Science Review, 88: 128–142.

    Article  Google Scholar 

  • Ullmann, Hans-Peter (1988): Interessenverbände in Deutschland. Frankfurt am Main.

    Google Scholar 

  • Wassenberg, Arthur F. P. (1982): Neo-Corporatism and the Quest for Control: The Cuckoo Game. In: Lehmbruch, Gerhard/Schmitter, Philippe C. (Hrsg.): Patterns of Corporatist Policy-Making. Beverly Hills.

    Google Scholar 

  • Weber, Jürgen (1981): Die Interessengruppen im politischen System der Bundesrepublik Deutschland (2. Aufl.). München.

    Google Scholar 

  • Wessels, Wolfgang (2009): Das politische System der Europäischen Union. In: Ismayr, Wolfgang. (Hrsg.) unter Mitarbeit von Hermann Groß und Markus Soldner: Die politischen Systeme Westeuropas (4. Aufl.). Opladen: 779–817.

    Google Scholar 

  • Winter, Thomas von/Willems, Ulrich (Hrsg.) (2007): Interessenverbände in Deutschland. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Woyke, Wichard/Bandelow, Nils C. (Hrsg.) (2005): Verbände. Eine Einführung. Schwalbach.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Olaf Hoffjann Roland Stahl

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Straßner, A. (2010). Verbände: Funktionen und Strukturen. In: Hoffjann, O., Stahl, R. (eds) Handbuch Verbandskommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92028-3_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92028-3_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-16787-9

  • Online ISBN: 978-3-531-92028-3

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics