Bildung wird in der Literatur je nach Kontext als Orientierungs-, Klassifizierungs- oder Reflexionsbegriff gebraucht, um Unterschiede im Zugang, Prozess und Niveau menschlicher Kulturfähigkeit und moralischer Integrität feststellen zu können. Der Begriff grenzt sich deutlich ab gegenüber Lernen, Qualifikation, Kompetenz, Sozialisation, Wissen oder Biografie. Gleichwohl sind auch diese Begriffe notwendig, um Bedingungen und Verhältnisse für Bildungsprozesse zu veranschaulichen. Bildung ist auf Aneignung von Wissen durch Lernen angewiesen. Lebensgeschichtliche Entwicklungen lassen sich als Bildungsprozesse verstehen, wenn sich über Bildung menschliche Handlungsmöglichkeiten erweitern lassen (Kompetenzbiografien). Während Qualifikation aufgrund beruflicher Anforderungen ausgebildet wird, lässt sich Sozialisation in Abhängigkeit von Ethnie, sozialer Herkunftskultur sowie beispielsweise den Interaktionsstrukturen innerhalb von Institutionen begreifen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Literatur
Campe, Joachim Heinrich 1988: Väterlicher Rath für meine Tochter. Neudruck d. Ausg. Braunschweig 1796, Paderborn: Hüttemann
Dausien, Bettina 2001: Bildungsbiographien von Frauen im intergenerationellen Verhältnis – ein methodologisches Plädoyer für einen biographischen Forschungsansatz. In: metis Nr. 19, S. 56–77
Friebertshäuser, Barbara/Gisela Jakob/Renate Klees-Möller (Hrsg.) 1997: Sozialpädagogik im Blick der Frauenforschung. Weinheim: Deutscher Studien Verlag
Friese, Marianne 2000: Feministische Studien auf dem Weg zur Profession: Neuerungen der Frauenforschung durch Institutionalisierung. In: Sotelo, Elisabeth de (Hrsg.): Frauenweiterbildung. Weinheim: Beltz, S. 93–111
Gieseke, Wiltrud 2001: Zielgruppenarbeit als Etappe in der Entwicklung von Frauenbildungsarbeit. In: Gieseke, Wiltrud (Hrsg.): Handbuch zur Frauenbildung. Opladen: Leske + Budrich, S. 47–56
Hess, Simone 2002: Entkörperungen – Suchbewegungen zur (Wieder-)Aneignung von Körperlichkeit. Eine biografische Analyse. Opladen: Leske + Budrich
Hoppe, Heidrun/Marita Kampshoff/Elke Nyssen (Hrsg.) 2001: Geschlechterperspektiven in der Fachdidaktik. Weinheim, Basel: Deutscher Studien Verlag
Jacobi-Dittrich, Juliane/Elke Kleinau (Hrsg.) 1983: „Wissen heißt leben …“. Beiträge zur Bildungsgeschichte von Frauen im 18. und 19. Jahrhundert. Düsseldorf: Schwann
Jurinek-Stinner, Angela/Marianne Weg (Hrsg.) 1982: Frauen lernen ihre Situation verändern. Was kann Bildungsarbeit dazu beitragen? München u.a.: Urban & Schwarzenberg
Kampshoff, Marita/Beatrix Lumer (Hrsg.) 2002: Chancengleichheit im Bildungswesen. Opladen: Leske + Budrich
Kleinau, Elke/Christine Mayer (Hrsg.) 1996: Erziehung und Bildung des weiblichen Geschlechts. Eine kommentierte Quellensammlung zur Bildungs- und Berufsbildungsgeschichte von Mädchen und Frauen. Weinheim: Deutscher Studien Verlag
Kleinau, Elke/Claudia Opitz (Hrsg.) 1996: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung. Frankfurt/M., New York: Campus
Klika, Dorle 2001: Die Bildung der Jünglinge durch reife Frauen. In: metis Nr. 19, S. 8–32
Lemmermöhle, Doris u.a. 2000: Lesarten des Geschlechts. Zur De-Konstruktionsdebatte in der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung. Opladen: Leske + Budrich
Nestvogel, Renate 2002: Aufwachsen in verschiedenen Kulturen. Weibliche Sozialisation und Geschlechterverhältnisse in Kindheit und Jugend. Weinheim, Basel: Deutscher Studien Verlag
Rabe-Kleberg, Ursula 1986: Wissen – aber keine Macht! Oder: Was hat die Bildungsreform den Frauen gebracht? In: Vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik 81, H. 3, S. 60–68
Ruf, Katharina 1998: Bildung hat (k)ein Geschlecht. Über erzogene und erziehende Frauen. Frankfurt/M. u.a.: Peter Lang Verlag
Sotelo, Elisabeth de (Hrsg.) 2000: Frauenweiterbildung. Innovative Bildungstheorien und kritische Anwendungen. Weinheim: Deutscher Studien Verlag
Schiersmann, Christiane 1993: Frauenbildung. Weinheim: Deutscher Studien Verlag
Schlüter, Anne (Hrsg.) 1993: Bildungsmobilität. Studien zur Individualisierung von Arbeitertöchtern in der Moderne. Weinheim: Deutscher Studien Verlag
Schlüter, Anne 1999a: Bildungserfolge. Eine Analyse der Wahrnehmungs- und Deutungsmuster und der Mechanismen für Mobilität in Bildungsbiographien. Opladen: Leske + Budrich
Schlüter, Anne 1999b: Vorbilder haben (k)ein Geschlecht. Frauenbildung im Generationenverhältnis. In: Kilian, Eveline/Susan Komfort-Hein (Hrsg.): GeNarrationen. Tübingen: Attempto Verlag, S. 130–153
Weber, Jutta/Susanne Maurer 2001: Der ‚schmale Grat‘ oder: Gibt es einen ‚genderation-gap‘ unter feministischen Wissenschaftlerinnen? In: metis 10. Jg., Nr. 19, S. 89–112
Winterhager-Schmid, Luise (Hrsg.) 1998: Konstruktionen des Weiblichen. Weinheim: Deutscher Studien Verlag
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Schlüter, A. (2008). Bildung: Hat Bildung ein Geschlecht?. In: Becker, R., Kortendiek, B. (eds) Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91972-0_80
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91972-0_80
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16154-9
Online ISBN: 978-3-531-91972-0
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)