Zusammenfassung
Sowohl aus Sicht der Etablierten in einer Gesellschaft als auch aus der Perspektive von Neuankömmlingen – Geflüchtete oder Einwandernde – werden in Momenten der Begegnung oder Konfrontation spezifische Vergangenheitsbezüge aktiviert. Solche kognitiv, emotional, kulturelle oder habituell fundierte Rückbezüge folgen in der Regel einer Irritation vergangener Vertrautheit (oder Gewohnheit). Dies leitet zur These des hier eingeleiteten Sammelbandes: Spielen Fragen nach sozialen Gedächtnissen, nach Erinnern und Vergessen eine zentrale Rolle im Kontext von Migrationsprozessen sowie in der Konfrontation von Vertrautem und Fremdem? Das Kapitel bietet eine Einführung ins Thema, einen kleinen Literaturüberblick und eine kurze Vorstellung der im Buch versammelten Beiträge.
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Dimbath, O., Kinzler, A., Meyer, K. (2019). Vergangene Vertrautheit – Einleitung und Überblick. In: Dimbath, O., Kinzler, A., Meyer, K. (eds) Vergangene Vertrautheit. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22231-4_1
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