Auszug
Für die Ausbildung und die berufliche Zukunft von Studierenden in sozialen und pädagogischen Studiengängen gewinnt das Thema Gesundheit in den vergangenen Jahren vor allem aus zwei Gründen zunehmend an Relevanz:
-
1.
Das Gesundheitswesen ist ein wesentliches und weiter wachsendes Arbeitsmarktsegment. Nach Angaben von Hans (2002) sind ca. 25 % aller Sozialarbeiterinnen in Feldern des Gesundheitswesens beschäftigt, Tendenz steigend. Sie leisten überwiegend Soziale Arbeit in den Einrichtungen des Gesundheitswesens (z.B. Sozialdienst in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken, sozialpsychiatrischer Dienst etc.) oder sind in der Gesundheitsförderung tätig — und zwar sowohl in den klassischen Feldern der sozialen Arbeit (z.B. Kinder-und Jugendhilfe, Wohnungslosenhilfe etc.) wie auch darüber hinaus (z.B. Schule, Betriebe etc.).1
-
2.
In der Sozialen Arbeit wird der Gesundheit der AdressatInnen zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Im 11. Kinder-und Jugendbericht findet sich beispielsweise ein eigenes Kapitel zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (vgl. BMFSFJ 2002, 218ff.; Sachverständigenkommission 2003); der 13. Kinder-und Jugendbericht, der derzeit in Vorbereitung ist, wird sich ganz der gesundheitsbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung in der Kinder-und Jugendhilfe widmen.
Zur Relevanz unterschiedlicher Erklärungsansätze der Frauen- und Geschlechterforschung speziell für die Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (vgl. Weber 2006).
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Weber, M. (2008). Gender Mainstreaming in Gesundheitsversorgung und Gesundheitspolitik —. In: Böllert, K., Karsunky, S. (eds) Genderkompetenz in der Sozialen Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90916-5_12
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