Auszug
Die Geschichte der FDP lässt sich eigentlich nur in Paradoxien erzählen. Als kleine, aber feine Partei wurde sie eine Zeitlang, vor allem in den 1950er Jahren, beschrieben. Dann schien wiederum nichts so dauerhaft wie ihre Krise zu sein. Von ihrem Untergang war beständig die Rede, aber bekanntlich leben Totgesagte länger. Als die Partei mit der längsten Regierungserfahrung auf Bundesebene war die FDP zugleich aber auch die Partei in permanenter Existenznot. Umgekehrt aber, als Oppositionspartei, erfährt sie Renaissancen, vermag sie sich zu konsolidieren und tritt sie im Parteienwettbewerb mit einem neuen Selbstwertgefühl an. Als Regierungspartei genoss sie das Scheinwerferlicht, was ihr langfristig jedoch nicht zum Vorteil gereichte. In dem Moment aber, als sie aus dem Scheinwerferlicht verschwindet, gelingt ihr eine fast unbemerkt bleibende Erholung im Wettbewerb des Parteiensystems (Vorländer 2004).
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Literatur
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Vorländer, H. (2008). Partei der Paradoxien.Die FDP nach der Bundestagswahl 2005. In: Niedermayer, O. (eds) Die Parteien nach der Bundestagswahl 2005. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90797-0_6
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