Auszug
Nach der Vereinigung wurde das westdeutsche Institutionengefüge auf die neuen Bundesländer übertragen. Den Bürgerinnen und Bürgern von Mecklenburg-Vorpommern, (Ost-)Berlin, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurde damit eine erhebliche Orientierungsleistung an Institutionen abverlangt, die ihnen zuvor weitgehend unbekannt waren. Aus institutionentheoretischer Sicht ist mit einem solchen Transfer das Problem verbunden, dass Institutionen ihre handlungsleitende Kraft erst dann entfalten können, wenn größere gesellschaftliche Gruppen Vertrauen in diese Institutionen entwickelt haben. Ein solcher Prozess erfordert Zeit.
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Wendt, C., Kohl, J. (2006). Vom Nutzen und Nachteil des Institutionentransfers nach der deutschen Vereinigung. In: Albert, G., Bienfait, A., Sigmund, S., Stachura, M. (eds) Aspekte des Weber-Paradigmas. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90121-3_12
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