Zusammenfassung
Die religiöse Pluralität hat in den letzten Jahrzehnten in Europa vor allem durch die Zuwanderung aus islamisch geprägten Ländern stark zugenommen. Vielfach resultieren daraus im öffentlichen Raum Konflikte beispielsweise um den Bau von Moscheen und Minaretten, das Tragen des Kopftuchs oder um Grenzen der satirischen Darstellung religiöser Praxis und Symbole etc. Das Zusammenleben zwischen der christlichen und nicht-religiösen Mehrheitsbevölkerung und der islamischen Minderheit wird deshalb teilweise als konflikthaft erlebt. Dies ergeben zumindest zahlreiche Befragungen, die vor allem nach den Anschlägen vom 11. September 2001 durchgeführt wurden. Sie zeigen, dass in der westlichen Welt dem Islam und den Muslimen mit viel Ablehnung begegnet wird.
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Notes
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Weins kritisiert an diesem Ansatz, dass dieser Erklärungsansatz nicht berücksichtige, dass mit der Größe der Minderheit auch vorurteilsabbauende Kontakte zwischen Mitgliedern einer Minderheit und Mitgliedern der Mehrheit häufiger werden (vgl. Weins 2008, S. 26).
- 2.
Weins kritisiert an der Analyse Hjerms, dass seine Zuordnung der Staaten zu den jeweiligen Policy-Regimes nicht eindeutig sei und die Länder nicht nach einheitlichen Kriterien zugeordnet würden (vgl. Weins 2004, S. 54). So sei die Zuordnung mal nach dem historischen Verlauf der Immigration, mal nach dem Minderheitenrecht und mal nach den Regelungen der Staatsbürgerschaft erfolgt. Eine eindeutige Zuordnung dürfte allerdings auch nur schwer möglich sein. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Policy-Regime nicht in Reinform auftreten und viele Mischformen denkbar sind. Beispielsweise sind in vielen Ländern sowohl ius sanguinis-Elemente als auch ius soli-Elemente im Staatsangehörigkeitsrecht vorzufinden.
- 3.
Die Bevölkerungsumfrage wurde von Juli bis August 2010 von TNS Emnid in Deutschland, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Portugal durchgeführt. In den alten Bundesländern wurden auf Basis einer AMD-Stichprobe 1041, in den neuen Bundesländern 1002 persönlich interviewt. In den anderen Ländern wurden telefonische Interviews geführt. Die Stichprobengröße beträgt in Dänemark 1014, in Frankreich 1001 und in den Niederlanden und Portugal jeweils 1000 Befragte. Die Daten sind aufgrund der üblichen Stichprobenverzerrungen gewichtet (es wurden Alter, Geschlecht und der Bildungshintergrund bei der Gewichtung berücksichtigt).
- 4.
Die Indikatoren entsprechen den Konventionen des Europarats oder Richtlinien der EU und sind standardisiert, so dass sich die Länder hinsichtlich deren Integrationspolitik vergleichen lassen.
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Die Ergebnisse der MIPEX III-Studie aus dem Jahr 2011 zeigten, dass Deutschland in Europa bei seinen Integrationsbemühungen im Mittelfeld liegt, deutlich hinter den Spitzenreitern Schweden und Portugal sowie den Niederlanden, Belgien, Spanien und Italien, aber vor Dänemark, Frankreich, Österreich, Schweiz, Slowakei, Zypern und Lettland (vgl. Huddleston und Niessen 2011).
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Als best-case im Bereich der Einbürgerungsmöglichkeiten gilt Folgendes: alle Migranten mit festem Wohnsitz und dem Wunsch länger im Land zu bleiben, erhalten eine umfassende Unterstützung zur Einbürgerung und gleichberechtigten Partizipation; es gibt die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft; wer im Land geboren wird, erhält automatisch die Staatsbürgerschaft des Landes; Migranten, die länger als drei Jahre im Land leben, können die Staatsbürgerschaft beantragen; Antragssteller können kostenlos einfache Sprachtests machen und an Kursen der politischen Bildung teilnehmen (vgl. Huddleston und Niessen 2011, S. 22).
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Als worst-case im Bereich der Einbürgerungsmöglichkeiten gilt Folgendes: auch die Kinder und Enkel von Einwanderern werden als Ausländer behandelt; eine Einbürgerung ist erst nach einer Aufenthaltsdauer von 12 Jahren möglich; es gibt keine Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft für neu Eingebürgerte; es gibt harte Kriterien für die Einbürgerung (hohes Einkommen, Gebühren von 1500); der Antragssteller muss teure Sprach- und Integrationstests bestehen; die Entscheidung über die Einbürgerung ist ermessensabhängig; die Staatsbürgerschaft kann jederzeit wieder entzogen werden (vgl. Huddleston und Niessen 2011, S. 22).
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Yendell, A. (2014). Welche individuellen und kontextuellen Faktoren beeinflussen die Haltungen gegenüber Muslimen in ausgewählten europäischen Ländern?. In: Cavuldak, A., Hidalgo, O., Hildmann, P., Zapf, H. (eds) Demokratie und Islam. Politik und Religion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19833-0_20
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