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Warum kommen wenig deutsche Frauen mit „Migrationshintergrund“ in die Volkshochschule? – Die Zuschreibungen von „(Nicht-)Zugehörigkeit zur deutschen Gesellschaft“ als eine Bedingung für Weiterbildungsteilnahme in der Migrationsgesellschaft

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Organisation und kulturelle Differenz

Part of the book series: Organisation und Pädagogik ((ORGAPÄD,volume 12))

Zusammenfassung

Der in Deutschland stattfindende demographische Wandel im Sinne einer Veränderung der Gesellschaft hin zu einer Migrationsgesellschaft ist entscheidend davon gezeichnet, dass Menschen ihren Wohnort sowohl intra- als auch international wechseln. Die Programmplanung, Angebotskonzeption und die Ansprache von AdressatInnen von Weiterbildungseinrichtungen den Bedarfen der sich im Wandlungsprozess befindlichen Bevölkerungsstruktur angepasst werden. Dazu erscheint es sinnvoll, zunächst die gegenwärtigen Lebenslagen und Bedürfnisse insbesondere derjenigen AdressatInnengruppen zu explorieren, die aktuell noch nicht (ausreichend) von Weiterbildungsangeboten erreicht werden. Auch wenn die Datenlage in Bezug auf die Teilnahme von Deutschen mit Migrationshintergrund an Weiterbildungsangeboten insgesamt sehr defizitär ist (vgl. Öztürk 2009, S. 24), lässt sich doch feststellen, dass aktuell große Teile der Deutschen, für die dieser sogenannte Migrationshintergrund festgestellt werden kann, nicht ausreichend mit den vorhandenen Angeboten erreicht werden. Dies gilt insbesondere für die weiblichen Personen in dieser Gruppe, die – vor allem bezogen auf die betriebliche Weiterbildung – doppelt benachteiligt sind (vgl. Frey 2011, S. 2). Es lässt sich daher mit Tietgens (1978), der sich damals mit der schlecht zu erreichenden Zielgruppe der Industriearbeiter auseinandersetzte, heute aktuell die Frage stellen: „Warum kommen wenig Frauen mit Migrationshintergrund in die Volkshochschule?“.

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Notes

  1. 1.

    Aufgrund der Formatierungsvorgaben in diesem Tagungsband wird statt des Unterstrichs _ -dem Gendergap- das große Binnen-I verwendet. Männer, Frauen und Personen, die sich in dieser Binarität nicht verorten wollen, sollen jedoch gleichermaßen angesprochen sein.

  2. 2.

    Der Mikrozensus definiert eine Person mit Migrationshintergrund dabei als eine Person, die selbst nach Deutschland eingewandert ist, beziehungsweise mindestens ein Elternteil oder Großeltern hat, die nach 1945 eingewandert sind (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2006, S. 140). Die so definierte Gruppe schließt die Menschen mit ein, die in Deutschland geboren und zur Schule gegangen sind, genauso wie diejenigen, die erst wenige Jahre in Deutschland leben. Auch nach für die Weiterbildung wichtigen Aspekten, wie den bisherigen Lern- und Berufserfahrungen oder unterschiedlich vorhandenen Sprachkompetenzen im Deutschen, wird bei dieser Definition nicht unterschieden.

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Heinemann, A. (2012). Warum kommen wenig deutsche Frauen mit „Migrationshintergrund“ in die Volkshochschule? – Die Zuschreibungen von „(Nicht-)Zugehörigkeit zur deutschen Gesellschaft“ als eine Bedingung für Weiterbildungsteilnahme in der Migrationsgesellschaft. In: Göhlich, M., Weber, S., Öztürk, H., Engel, N. (eds) Organisation und kulturelle Differenz. Organisation und Pädagogik, vol 12. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19480-6_13

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-19479-0

  • Online ISBN: 978-3-531-19480-6

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