Zusammenfassung
Von einem political turn der Tierethik ist erst neuerdings die Rede. Jedoch war diese für ihre politische Bedeutung von Anfang an nicht blind. Bereits Peter Singer und Tom Regan, die Pioniere der philosophischen Tierethik, haben politisch konnotierte Konzepte wie „Befreiung“, „Rechte“ und „Gerechtigkeit“ gebraucht und auf die Wichtigkeit öffentlicher Bewusstseinsbildung, kollektiven Handelns und neuer Gesetze hingewiesen.
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Notes
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So die Formulierung in §1 des Deutschen Tierschutzgesetzes. (Tierschutzgesetz vom 24.07.1972 in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.05.2006 [BGBl. I 1206, 1313], zuletzt geändert durch Artikel 4 Absatz 90 des Gesetzes vom 07.08.2013[BGBl. I 3154]).
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Mill 1976. Die Gerechtigkeit ist Gegenstand des fünften Kapitels.
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Ebd., 87 f. – Mill selbst neigt dazu, die Normen der Gerechtigkeit auf negative Pflichten zu begrenzen; das ist aber begrifflich, wie er selbst schreibt, nicht entscheidend.
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Man denke etwa an die heftigen Reaktionen schon auf einen moderaten Vorschlag wie den ‚Veggieday‘, den die GRÜNEN 2013 in ihr Bundestagswahlprogramm aufnahmen und der sie wohl Stimmen gekostet hat.
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Zur Unterscheidung von nicht-assoziativen und assoziativen, an besondere Beziehungen gebundenen Pflichten vgl. etwa Valentini 2014.
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Aristoteles kennt allerdings auch den Begriff einer allgemeinen Gerechtigkeit. Der gerechte Mensch im allgemeinen Sinne des Wortes sei ein guter Sozialpartner: Er verhalte sich zu seinen Mitbürgern so, wie es diesen gebühre. Und man könnte vielleicht sagen, dass Mills Begriffsverständnis eine spezifisch neuzeitlich-moderne, auf die Figur subjektiver Rechte zugeschnittene Lesart der allgemeinen Gerechtigkeit zum Ausdruck bringt.
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Das heißt, er abstrahiert bewusst von dem unbestreitbaren Umstand, dass in der heutigen Welt kein Gemeinwesen autark ist und viele Menschen zudem über Staatsgrenzen hinweg wandern und ihre Staatsangehörigkeit wechseln (wollen).
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Der Ausbeutungsbegriff kann auch eine moralisch neutrale Verwendung finden, etwa mit Bezug auf natürliche Rohstoffe. Er meint dann nur so etwas wie eine erschöpfende Nutzung. Diese mag indirekt moralisch problematisch sein, doch dazu müsste gezeigt werden, dass sie nachteilige Folgen für Individuen hat, die einen eigenen moralischen Status besitzen, was auf Rohstoffe selbst nicht zutrifft.
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Sample 2003, 57. – Sample selbst schreibt kantisch: „interacting with another being (…) in a way that fails to respect the inherent value in that being“.
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Diesen Aspekt übernimmt Sample von Goodin 1986.
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Darauf hat mich Alexander Weiß hingewiesen.
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Zur sozialen Intelligenz von Rabenvögeln Massen u. a. 2014.
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Die eher „Gerechtigkeitshöfe“ heißen sollten, weil sie nichts anderes tun, als die gültigen Ansprüche der Tiere zu erfüllen.
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Insofern, aber nur insofern hat Ursula Wolf (2012, 98) recht, wenn sie schreibt, die Rede von einer Ausbeutung der Tiere sei „begrifflich nicht passend, weil Tiere nicht wie Personen unter der Wahrnehmung von Ausbeutung leiden können, sondern nur unter den Bedingungen der Nutzung“.
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Dies ist das Kriterium für eine Dominanzbeziehung im Sinne des Neorepublikanismus von Philip Pettit (2015). Pettit setzt dabei allerdings voraus, dass die Beherrschten autonomiefähig seien. Da die allermeisten Tiere diese Voraussetzung nicht erfüllen, ist unklar, ob die neorepublikanische Kritik an Dominanzverhältnissen in ihrem Fall einen kritischen Mehrwert besäße; affirmativ dazu Allen/von Essen (2016).
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Ladwig, B. (2020). Politische Gerechtigkeit für Tiere. In: Jaeger, F. (eds) Menschen und Tiere. Cultural Animal Studies, vol 9. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05625-2_10
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