Zusammenfassung
Gleich bei seinem ersten Auftreten rief Hector Berlioz einen Widerspruch der Meinungen und Urtheile hervor, in Folge dessen die eine Partei in ihm den Columbus erblickte, welcher die zweite Hemisphäre der musikalischen Welt entdeckt, die andere ihn gar für einen potensirten [sic] Beethoven erklärte, und die dritte ihn geradezu einen Barbaren nannte, welcher mit ganzen Regimentern von Pauken, großen Trommeln, Ophicleiden und dergleichen musikalischen Streitkräften wie ein Attila mit seinen zügellosen Horden die civilisirte musikalische Welt zu verwüsten drohe. Offenbar ist H. Berlioz eine eigenthümliche Erscheinung, und es darf daher nicht Wunder nehmen, wenn er das Loos derjenigen theilt, welche, weil man für sie keinen von der Erfahrung gegebenen Maßstab oder auch kein recht passendes Futteral hat, um sie, wie die Steine in einem Mineraliencabinet, unter der betreffenden Rubrik aufzustellen, entweder als Curiositäten der bloßen Neugierde zum oberflächlichen Amüsement dienen, oder auf eine Höhe gehoben worden, auf welcher sie dem unvermeidlichen Sturze preisgegeben sind, oder endlich, die man gar als Sonderlinge oder Verrückte erklärt.
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von Roth, D., Roesler, U. (2020). Nr. 3 | Julius Becker, „Partituren. Hector Berlioz, Ouverture zu König Lear. Op. 4. Paris, bei Ad. Catelin u. Comp. Partitur Pr. 25 Frcs. Stimmen 18 Frcs. – Der römische Carneval, charakteristische Ouverture für großes Orchester. Op. 9. Paris, bei Schlesi. In: von Roth, D., Roesler, U. (eds) Die Neudeutsche Schule – Phänomen und Geschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04923-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04923-0_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04922-3
Online ISBN: 978-3-476-04923-0
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