Zusammenfassung
Diversifikation, der Einstieg in neue Geschäfte über Eigenentwicklung oder Akquisition, wird in der betriebswirtschaftlichen Theorie und Praxis heute eher kritisch beurteilt.1 Die Kritik beruht zum einen auf zahlreichen Beispielen für fehlgeschlagene Diversifikationen in den 1980er und 1990er Jahren, zum anderen richtet sie sich gegen eine unzureichend fundierte theoretische Absicherung der Diversifikation. So kritisieren beispielsweise die Vertreter der modernen Kapitalmarkttheorie insbesondere den der Diversifikation zu Grunde liegenden Portfolio-Gedanken, da eine Risiko-Diversifikation durch das Unternehmen aus Sicht der Kapitalgeber (Shareholder) meist nur zu suboptimalen Ergebnissen bzw. zu keiner Kapitalwertoptimierung führt. Fraglich ist auch, ob durch Diversifikation Innovationen erzeugt werden können, welche nachhaltige Wettbewerbsvorteile schaffen, oder ob sich Diversifikation und Innovation eher gegenseitig ausschließen. Warum? Im Zusammenhang mit Diversifikation geht es um die Frage, wie Unternehmen durch entsprechende Investitionen in Markt-/Technologiekombinationen möglichst schnell in solchen Märkten eine Position aufbauen können, in denen diese Unternehmen bisher nicht aktiv waren. Da der Faktor Zeit hier oft kritisch ist, bietet sich insbesondere der Unternehmenskauf bzw. die Beteiligung an („acquire and sell“). Bei Innovation steht hingegen der Gedanke einer Entwicklung von innen durch Schaffung und Vermarktung neuer Produkte und Dienstleistungen im Vordergrund („develop and sell“).
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Literatur
KUNZ, R. M., Diversifikationsstrategien und Unternehmenserfolg, in: Die Unternehmung Vol. 47 (1993) No. 4, S. 293–310.
PRALAHAD, C. K., HAMEL, G., The Core competence of the corporation, in: Harvard Business Review Vol. 68 (1990) No. 3, S. 79–91.
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Herstatt, C. (2003). Innovation durch kompetenzbasierte Diversifikation — aus der Praxis. In: Herstatt, C., Verworn, B. (eds) Management der frühen Innovationsphasen. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96471-7_6
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