Zusammenfassung
Vergesellschaftung geschieht in der Postmoderne nicht mehr über traditionelle Milieus, sondern eine Einbindung beruht auf biographischen Konstruktionen. Wenn sich Menschen aber nicht biographisch orientieren können, gerät ihre gesellschaftliche Positionierung in Gefahr. MigrantInnen sind typische VertreterInnen postmoderner biographischer Zentrierung, weil sie durch die migrationsbedingte Mobilität, die sich meist in Richtung der Zentren vollzieht, aus der Verwurzelung enthoben werden. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, können MigrantInnen oftmals auf eine längere Erfahrung biographisch zentrierter gesellschaftlicher Positionierungen zurückblicken. Gleichzeitig lässt sich ein Verzicht auf biographische Konstruktionen gerade der zweiten und dritten Generation verzeichnen. Von einem Risikofaktor kann beispielsweise gesprochen werden, wenn keine entsprechenden Räume zur Entfaltung der biographischen Ausrichtung geboten werden, wenn so die Anbindung des Individuums an das System nicht bewerkstelligt werden kann (vgl. Bukow 1996: 104ff).
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© 2003 Leske + Budrich, Opladen
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Spindler, S., Tekin, U. (2003). Flüchten und sitzen bleiben: Jugendliche im Migrationskontext. In: Ausgegrenzt, eingesperrt und abgeschoben. Interkulturelle Studien, vol 14. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95007-9_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95007-9_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3596-7
Online ISBN: 978-3-322-95007-9
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