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Zusammenfassung

Ist David wieder einmal dabei, über Goliath zu triumphieren? Erleben wir eine Neuauflage des mythischen Schaukampfes zwischen dem Starken und dem Schwachen? Der Schwache, bis zur Karikatur Erbärmliche, dessen Sieg über den Starken um so fürchterlicher ausfällt, weil es diesen Sieg eigentlich gar nicht geben kann; der Starke, dessen Niederlage der wahrhaften Vernichtung gleichkommt, ihn an der Wurzel seines Selbstwertgefühls trifft, weil es kein Gegner war, der sie ihm beibrachte, — haben nicht auch die aktuellen Schau-Kämpfe der Schwachen gegen den Starken etwas davon? Leben die schlagzeilenträchtigen Duelle um Mülldeponien, Autobahnen, Flughafenerweiterungen, Kernkraftwerke, Abschußrampen, die sich ad-hoc zusammengewürfelte Bürgerhaufen mit der organisierten Staatsmacht liefern, nicht alle auch von diesem bis zum Sensationellen ungleichgewichtigen Stärkeverhältnis? Und begründet nicht, nebenbei bemerkt, nach dem allgemeinen Kaufkraftschwund des Ideologischen gerade die strukturelle Ungleichgewichtigkeit und scheinbare Hoffnungslosigkeit solcher Gegnerschaftsverhältnisse, für Beteiligte wie für Betrachter, eine Attraktivität sui generis?

Teile dieses Aufsatzes sind erschienen in: Merkur (1983) 2, S. 49 ff.

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Anmerkungen

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Guggenberger, B. (1984). Die neue Macht der Minderheit. In: Guggenberger, B., Offe, C. (eds) An den Grenzen der Mehrheitsdemokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91542-9_12

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