Zusammenfassung
Die deutschen Universitäten stehen derzeit im Mittelpunkt gesellschaftlicher Aufmerksamkeit, wie wohl noch nie zuvor in der Geschichte. Die Kritik an der Universität richtet sich gleichermaßen auf das Personal, „faule Professoren“, wie auf ihre Funktionen und Strukturen. Aus der Sicht der Studenten ist die Lehre ineffizient, weil die Professoren wenig motiviert und die Lehrinhalte nicht praxisnah genug sind. Politiker kritisieren den enormen Finanzbedarf der Universitäten und beklagen die geringe Effizienz: zulange Studienzeiten, zu viele Studienabbrecher, Praxisferne der Lehre und der Forschung und die zu geringe strukturelle Flexibilität angesichts einer sich rasch wandelnden, wirtschaftlich international verflochtenen und konkurrierenden Welt. Sie verweisen auf den Rückstand der deutschen Forschung gegenüber der Weltspitze, und legen dabei die Zahl der Patente und Nobelpreise als Maßstab an. Wissenschaftsjournalisten ziehen die Verhältnisse an den privaten Eliteuniversitäten in den USA heran und beklagen im Vergleich damit die Leistung und das Niveau an den heimischen Hochschulen. Von Seiten der Wirtschaft wird die Anpassung des Universitätssystems an das Wirtschaftssystem gefordert. Die Professoren schließlich halten Reformwünsche durchaus für berechtigt, auch sie kritisieren die Universität besonders hinsichtlich der Überlast in der Lehre, bemängeln die eingeschränkte Studierfähigkeit der zu vielen Studenten und beklagen die allgegenwärtige finanzielle Unterausstattung.
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