Zusammenfassung
In der Öffentlichkeit stellt sich die okkulte und satanische Rockmusik vielfach als eine Abfolge spektakulärer Ereignisse dar. In die Schlagzeilen kam diese Subspezies des Rock ‘n’ Roll erstmals im Jahre 1969, als Mitglieder der Rockergruppe ‘Hell’s Angels’ auf einem Konzert der ‘Rolling Stones’ in Altamont (USA) direkt vor der Bühne den Farbigen Meredith Hunter erstachen. Ob Mick Jagger in diesem Augenblick ‘Sympathy for the devil’ sang, wie Hunfeld und Dreger (1990, 66) berichten, oder die Gruppe den Song ‘Under my thumb’ spielte, wie Kögler (1994, 270) behauptet, ist letztlich unerheblich. Entscheidend ist vielmehr, daß durch dieses Ereignis das Etikett vom ‘gefährlichen Satansrock’ geprägt wurde. Obwohl die Umstände des Todes des 18jährigen nie geklärt werden konnten, waren der okkulte Rock und die von ihm möglicherweise ausgehenden Gefahren mit einem Schlag in aller Munde. Dies hat sich bis in die Gegenwart nicht geändert:
Der traurige Höhepunkt drang jetzt an die Öffentlichkeit, als Varg Vikernes alias Count Grishnakh, Frontmann von ‘BurzunV, unter dem Verdacht, acht Kirchen in Norwegen niedergebrannt zu haben, verhaftet wurde. (Müller 1993, 1)
Es ist halt total gut, wenn du da so stehst, die Hände hochreckst und mit abgespreiztem kleinen und Zeigefinger rhythmisch hochzeigst Und wenn dann die Musik dazu dröhnt, ja das geht gut rein.
(Rolf)
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Vogelgesang, W. (1998). Inszenierungs- und Erlebnisformen von jugendlichen Black Metal-Fans. In: Willems, H., Jurga, M. (eds) Inszenierungsgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89797-8_9
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