Zusammenfassung
Obwohl die Vorläufer der Politischen Kultur-Forschung weit bis in die Anfänge der Politikwissenschaft zurückreichen (Almond 1980), entstand sie in ihrer heutigen Form in der Auseinandersetzung mit dem Zusammenbruch der Weimarer Demokratie und dem Aufstieg des Nationalsozialismus (Verba 1965: 131). Der Versuch einer rationalen Erklärung dieser historischen Tragödie hatte seinen theoretischen und methodischen Ursprung in der amerikanischen Sozialwissenschaft, die durch die Kreativität von vor dem nationalsozialistischen Regime geflohenen Wissenschaftlern sehr befruchtet wurde. Wir sollten diese bedeutende deutsch-amerikanische Verbindung bei den Ursprüngen der heutigen Politischen Kultur-Forschung nicht außer acht lassen. Mein Interesse an den subjektiven Aspekten der Politik wurde durch die Beschäftigung mit Max Weber unter der Anleitung von Albert Salomon und Hans Speier an der „New School for Social Research“— der „Universität im Exil“, wie sie damals genannt wurde — stark angeregt. Andere geflüchtete deutsche Wissenschaftler, wie u. a. Otto Kircheimer, Franz Neumann, Herbert Marcuse, Paul Lazarsfeld, Erich Fromm und Else Fraenkel-Brunswicky die ich in den 1930er und 40er Jahren kennenlernte, richteten meine Aufmerksamkeit auf den Forschungsgegenstand der „autoritären Persönlichkeit“, der von Frankfurt am Main aus New York und Berkeley erreichte.
Aus dem Amerikanischen übertragen von Folko Arends.
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© 1987 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Almond, G.A. (1987). Politische Kultur-Forschung — Rückblick und Ausblick. In: Berg-Schlosser, D., Schissler, J. (eds) Politische Kultur in Deutschland. Politische Vierteljahresschrift Sonderheft, vol 18/1987. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88718-4_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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