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Zusammenfassung

Politische Kultur (pK) bezeichnet allgemein das Verteilungsmuster aller Orientierungen einer Bevölkerung gegenüber dem politischen System als der Summe aller Institutionen. Zur politischen Orientierung zählen Meinungen, Einstellungen, Affekte und Werte. Zum Bereich der pK zählen auch Felder, die zunächst als unpolitisch erscheinen (Einstellungen zu Arbeit und Freizeit, religiöse Vorstellungen, Erziehungsstile und -ziele). Der Begriff wird in der Wissenschaft wertfrei verwendet, während der allgemeine Sprachgebrauch pK häufig als Synonym für einen ‚guten‘ politischen Stil nimmt. Politische Kulturforschung entsteht – oder erfährt neue Stoßkraft – insbesondere in Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs. So entwickelte sich das neue Forschungskonzept nach dem Zweiten Weltkrieg in der Folge zweier politischer Erfahrungen: Erstens des Nationalsozialismus als des Rückfalls eines zivilisierten Volkes in eine barbarische Politik; zweitens der Entlassung vieler unter Kolonialverwaltung stehender Staaten in die Selbständigkeit. Seit 1989 entstand mit dem politischen Wandel in Osteuropa noch einmal ein neues Anwendungsfeld und damit neuer Schwung für die pK-Forschung. Insbesondere die deutsche Forschung erhielt mit ihren Fragen nach den Transformations-(oder Transitions-) Prozessen im eigenen Land ein Forschungs- und Experimentierfeld für Theorien und Methodenkonzepte vielfältigster Art.

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Greiffenhagen, S., Greiffenhagen, M., Löser, J.K. (2020). Politische Kultur. In: Andersen, U., Bogumil, J., Marschall, S., Woyke, W. (eds) Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23670-0_111-1

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