Zusammenfassung
Psychodrama wurde von Moreno als Gruppenverfahren konzipiert. Dies hat bis heute für das psychodramatische Einzelverfahren weitreichende Folgen. Psychodrama heißt Ausagieren verschiedener Rollen und dramatischer Vorfälle, die jenen Situationen ähneln, welche für den Klienten1 in seinem Leben Probleme und Konflikte mit sich bringen. Der Klient kann im Psychodrama neue Einblicke gewinnen und korrektive emotionale Erlebnisse haben. Die Psychodramamethode bedient sich folgender fünf Hauptinstrumente: Bühne, Protagonist, Leiter, Mitspieler (Hilfs-Ichs), Zuschauer und Gruppe. Die Hilfs-Ichs helfen dem Hauptdarsteller, die von ihm gewünschten und erforderlichen Rollen darzustellen. Sie helfen ihm, sich als Teil eines Beziehungsnetzes zu sehen, seine eigenen Gefühle zu integrieren, sich selbst und die der anderen besser zu verstehen. Die Bühne wird dabei als eine Erweiterung des Lebens gedacht und vorgestellt. So kö nnen Realität und Phantasie gemeinsam agieren. Die psychodramatische Welt der Gegenstände, Personen, Erlebnisse, Träume, Projektionen stehen auf der Bühne alle auf demselben Niveau. Auf diese Weise erhält der Protagonist Gelegenheit, sein Spiel frei zu entfalten und seine Spontaneität zu entwickeln. Das Prinzip der Darstellung befähigt den Protagonisten nicht allein, mit Teilen seines Selbst in Kontakt zu kommen, sondern auch mit anderen Personen, die in seiner Wahrnehmung beteiligt sind, ob dies nun real oder vorgestellt ist. Verschiedene psychodramatische Techniken, wie zum Beispiel Selbstdarstellung, Selbstgespräch, Projektion, Rollentausch, Doppeln und Spiegeln, werden dem Protagonisten zur Verfügung gestellt, um ein Warming-up und Spontaneitätsprozesse auszulö sen. Der Leiter unterstützt, führt Regie und analysiert das Bühnenspiel. Die Gruppe schließlich gibt dem Protagonisten Unterstützung, Bestätigung und Feedback. Die Teilnehmer der Gruppe selbst kö nnen im Spiel eigene Erfahrungen mobilisieren und bearbeiten (Leutz 1974; Moreno 1973, 1989).
Ich benutze hier und im folgenden der besseren Lesbarkeit halber nur die männliche Form.Selbstverständlich sind Frauen ebenso wie Männer damit einbezogen.
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Wegehaupt-Schneider, I. (2004). Psychodramatische Methoden in der Einzelsupervision. In: Buer, F. (eds) Praxis der Psychodramatischen Supervision. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85160-4_7
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