Zusammenfassung
Spielt eine gewichtige Rolle im daseinsanalytischen Neurosenverständnis. Für den Renaissance-Humanismus war das Herz der Raum des schöpferischen Handelns, welches Aristoteles als in der Schwermut stehend erachtete. Dem Ingenium sind die Gelassenheit zu den Dingen, ihre Zusammengehörigkeit und Stimmigkeit zu eigen. Im Althochdeutschen kennzeichnete neben „herza“ und „sela“ das „muot“ jenes Zumutesein. Es meint das Gemüt als den Quell der Beherztheit, der Entschlossenheit des → Daseins zu sich selbst. Die Befindlichkeit zählt nach Heidegger zu den → „Existenzialien“, ist also ontologischer Natur; in ihr gründen alle (ontischen) Stimmungen und Verstimmungen. Dies bedeutet auch eine Abkehr von der naturwissenschaftlichen Ursachenlehre, wonach Stimmungen, Stimmigkeit und Verstimmung bestimmten Gehirnregionen zuerkannt werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Similar content being viewed by others
Literatur
Bollnow OF (1956) Das Wesen der Stimmungen. Frankfurt/M., Klostermann
Condrau G (1992) Sigmund Freud und Martin Heidegger. Daseinsanalytische Neurosenlehre und Psychotherapie. Freiburg/Bern, Universitätsverlag/Hans Huber
Heidegger M [1927] (1931) Sein und Zeit. 3. Aufl. Halle, Niemeyer
Heidegger M (1943) Vom Wesen der Wahrheit. Frankfurt/M., Klostermann
Heidegger M (1983) Die Grundbegriffe der Metaphysik. Gesamtausgabe Bd. 29/30. Frankfurt/M., Klostermann
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer-Verlag/Wien
About this chapter
Cite this chapter
Fritzsch, W. (2000). Befindlichkeit. In: Stumm, G., Pritz, A. (eds) Wörterbuch der Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-99131-2_189
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-211-99131-2_189
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-99130-5
Online ISBN: 978-3-211-99131-2
eBook Packages: Springer Book Archive