Zusammenfassung
Die Anästhesiologie und Intensivmedizin sind in der heutigen Krankenhauswelt geprägt durch eine extrem hohe Komplexität der Versorgung, die nur mit großer apparativer Unterstützung möglich ist. Beide Disziplinen sind im Rahmen der Gesamtversorgung der Patienten Hilfsprozesse, die jedoch wesentlich zum Behandlungserfolg beitragen.
Die zeitnahe und engmaschige Dokumentation des medizinischen Handelns und der relevanten Patientenparameter wurde von der Anästhesie bereits im vorigen Jahrhundert eingeführt. Die Pflicht zur lückenlosen ärztlichen Aufzeichnung ist auch in den ärztlichen Berufsordnungen geregelt: »Der Arzt hat über die in Ausübung seines Berufes gemachten Feststellungen und getroffenen Maßnahmen die erforderlichen Aufzeichnungen zu machen (§15/1 der Berufsordnung für Ärztinnen und Ärzte in Hessen [BOÄH 1]). Neben diesen Anforderungen an die medizinische Dokumentation muss jedes Dokument einer Krankenakte auch unter forensischen Aspekten den heutigen Anforderungen genügen. Das Narkoseprotokoll und die intensivmedizinische Behandlungskurve gelten nach allgemeiner Rechtsprechung als offizielles Dokument bei juristischen Auseinandersetzungen. Im Falle einer in wesentlichen Punkten unzulänglichen Dokumentation kann es zu einer Umkehr der Beweislast kommen, da ansonsten dem Kläger in forensisch relevanten Punkten die Beweisführung erschwert wird und Nachteile für ihn entstehen.
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Martin, J. (2006). Datenmanagementsysteme in der Anästhesie und Intensivmedizin. In: Kretz, FJ., Teufel, F. (eds) Anästhesie und Intensivmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-32808-4_66
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