Bei einer neuen Pulverbeschichtungskabine erfolgen die Schnellfarbwechsel mit automatisierter Kabinenreinigung. Dadurch können Farbwechselzeiten auf fünf bis sechs Minuten reduziert und die Produktivität um bis zu 20 Prozent gesteigert werden.

Mit dem Ziel den Farbwechsel zu vereinfachen und eine höhere Farbwechselqualität sowie eine konstante Farbwechselzeit zu erreichen, hat Wagner eine neue Pulverbeschichtungskabine mit automatisierter Kabinenreinigung (S-Cube CleanAssist) entwickelt. Auf diese Weise konnte die Prozesssicherheit erhöht und der Zeitaufwand für Farbwechsel durchgehend in allen Schichten auf fünf bis sechs Minuten reduziert werden. Eine zusätzliche Optimierung des Farbwechsel-Ablaufes hat zu jährlichen Einsparungen von Produktionskosten um 10 Prozent geführt und zu einer Steigerung der Produktivität um 20 Prozent.

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© Wagner

Die neue Pulverbeschichtungskabine verfügt über eine automatisierte Kabinenreinigung, wodurch sich die Prozesssicherheit erhöht und die Beschichtungsqualität verbessert.

Konstant hohe Beschichtungsqualität

In der Produktionsumgebung mit Mehrschichtbetrieb nehmen viele Variablen Einfluss auf die Beschichtungsqualität. Die automatisierten Reinigungsfunktionen der Kabine sorgen für eine grundlegende Qualität der Kabinenreinigung, sodass Kontaminierungsprobleme verringert und eine gleichbleibend hohe Beschichtungsqualität gewährleistet werden können. Zusätzlich entlastet die Vereinfachung des Farbwechsels die Mitarbeiter vor Ort.

Für die automatisierte Reinigung wurden Anpassungen an Türen, Pistolenschlitzen und am Dach der Kabine vorgenommen. Eine dynamische Dachkonstruktion ermöglicht die automatisierte Reinigung der PVC-Wände; die Bodenreinigung verläuft von der Mitte zu den Seiten. Bauteilöffnungen und Pistolenschlitze schließen sich während der Kabinenreinigung, was die Umgebungsbedingungen verbessert.

Manuelle Reinigung läuft parallel

Manuelle Reinigungsschritte am Pulverzentrum können parallel zur automatisierten Kabinenreinigung durchgeführt werden. Hierdurch wird neben einer optimierten Farbwechselzeit auch ein verbessertes Reinigungsergebnis erzielt. Aufgrund der Automatisierung des Reinigungsschrittes wird der Reinigungsablauf für die Anwender stark vereinfacht, so dass kontinuierlich ein schneller, hochwertiger Farbwechsel die gewünschte Produktivität sicherstellt.

Im Gegensatz zu der am Markt gängigen, mittigen Absaugung verfügt die neue Kabine über ein Doppelrohrabsaugsystem. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Beschichtung des Bauteils und verringert die Gefahr, dass Pulver im unteren Bereich der Kabine abgesaugt wird, bevor es auf dem Bauteil aufgetragen ist.

Somit lässt sich ein erhöhter Pulverausstoß vermeiden, der den Verschleiß der unteren Automatikpistolen verstärken und damit die Instandhaltungskosten steigern kann. Bei einer herkömmlichen Absaugtechnik ist der hohe Pulverausstoß erforderlich, um das abgesaugte Pulver auszugleichen.

Weniger Pulverablagerungen

Für geringen Pulververlust und optimierten Materialeinsatz ist das Modul mit dem erprobten EEP(Energie-Effizienz-Paket)-Rückgewinnungssystem ausgestattet. Die Pulverrückgewinnung erfolgt über Rohrleitungen mit rechteckigem Querschnitt. Die Lösung verhindert Verwirbelungen in den Rohrkurven. Der Luftstrom folgt der Leitungsführung, was einem Druckverlust entgegenwirkt und bei der Reinigung unterstützt.

Die Kabine kann für die Beschichtung einer Vielzahl gängiger Werkstücke bis zu einer Größe von 2400 x 700 mm eingesetzt werden und beschichtet auch komplexe Formen, wie Aluminiumprofile oder Metallwerkzeuge, zuverlässig. Die neue Pulverbeschichtungskabine ist mit weiteren Komponenten wie Pulverzentrum oder Monozyklon kombinierbar.