Aus einer Mücke soll man keinen Elefanten machen (Abb. 1). Ich zeige Ihnen, wie es aus einer Mücke einen Elefanten gab. Was machen Sie am Morgen früh, wenn Sie eine junge Schülerin erwarten und an ihrer Stelle kommt die Mutter und sagt verzweifelt: „Ich kann nicht trinken, ich bin am Verdursten“.

Abb. 1
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Aus einer Mücke einen Elefanten machen

Ende September bis Mitte Dezember 2010 hatten innerhalb weniger Wochen 10 Patienten aus meiner Praxis einen merkwürdigen Schüttelfrost ohne Fieber, zum Teil Kopfweh, zum Teil allgemeine Gliederschmerzen. Es stellte sich heraus, dass der Grund in einem durch Insekten übertragenen Infekt mit Lyssa lag. Die Testampulle bekam ich vor längerer Zeit aus dem Testsatz für Vet-Mediziner.

Bei einem ausführlichen Gespräch mit dem leitenden Arzt des schweizerischen Seruminstituts erfuhr ich Folgendes: „Ohne Biss eines Hundes oder einer Katze bzw. Kratzer durch Hunde- oder Katzenpfoten gibt es diesen Infekt nicht.“ Das heißt, es gibt kein Schutzserum, ohne dass man ein zweifelsfrei krankes Tier beibringen kann, und das innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Inokulation. Die Übertragung durch Insekten wird kategorisch abgelehnt und zudem gilt Lyssa in Europa als ausgerottet. Man hätte alle Tiere geimpft. Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Fledermäuse ein potenzielles Reservoir bilden. Lyssa (Rabies, Tollwut, ICD-10) bezeichnet die Virusinfektion mit gleichem Namen, die zu einer meist letalen Enzephalitis führt. Ganz generell, infiziert werden vor allem Warmblüter, Carnivoren häufiger als Pflanzenfresser. Das Kardinalsymptom der Spätmanifestation ist Wasserscheu.

Wasserscheu (= Hydrophobie)

Das heißt, die Patienten können kein Wasser mehr trinken. Befallene Tiere sind Hunde, Katzen, Frettchen, Füchse, Dachse, Waschbären, Eichhörnchen, Stinktiere, Wölfe, Vampir-Fledermäuse, Flughunde, selten Vögel. Vermutlich ist deren Körpertemperatur zu hoch, um eine optimale Virusvermehrung zu ermöglichen. Die Tollwut macht die Tiere aggressiv, in äußerst seltenen Fällen aber auch paralytisch. Jährlich sterben an Lyssa ca. 55.000 Menschen, die meisten in Indien. 50% davon sind Jugendliche unter 15 Jahren. Circa 10 Millionen Menschen werden jährlich bei Verdacht behandelt. Ohne vorherige Impfung und ohne Postexpositionsprophylaxe in den ersten Stunden verläuft die Infektion in 50–90 Tagen tödlich. Es gibt seltene einzelne Ausnahmen. Ohne größere Schäden hat bis jetzt eine 15-jährige Frau, Jeanna Giese, überlebt [4]. Ich kann am Schluss darauf zurück kommen.

Inkubation

15 Tage bis 3 Monate, evtl. Jahre.

Symptome

  • · Zuerst Schmerz an Biss-Stich-Kratz-Stelle.

  • · Dann Sensibilitätsverlust im entsprechenden Dermatom.

  • · Dann ZNS-Symptome.

  • · Organbefall.

Es treten grippeartige Symptome auf mit Frösteln bis Schüttelfrost ohne Fieber. Hohes Fieber tritt in der Regel nicht auf, es stellt sich zeitweise eine Poikilothermie ein (wechselwarm).

Am Ort der Infektion treten zuerst Schmerzen auf, dann Sensibilitätsverlust im entsprechenden Dermatom.

ZNS-Symptome

Angst, Verwirrtheit, Lähmung, Delirium, Halluzinationen, Schlaflosigkeit, Hydrophobie. Dies alles sind Symptome auf der zentripetalen Wanderung des Virus durch das Axon ins ZNS.

Zur Lähmung

Zentrifugal kommt es zur Lähmung des N. glossopharyngeus und des N. vagus, woraus die Unfähigkeit zu Sprechen und zu Schlucken resultiert. Die Wasserscheu, das typische und am leichtesten erkennbare Symptom, verhindert die Verdünnung des Virus im Körper, was die Virulenz nochmals erhöht.

Es gibt auch die stumme Form der Lyssa. Dabei werden die Tiere scheu, ängstlich, verkriechen sich. Beim Menschen hat das schon zu Verwechslung mit schweren Borna-Erkrankungen geführt.

Enzephalitis

Das Virus wandert immer entlang dem Axon. Zuerst zentripetal, nach Erreichen des Gehirns zentrifugal. Die Wanderung führt grundsätzlich durch das Axon und verhindert vermutlich damit eine frühe Bildung von Antikörpern, sodass außer bei Jeanna Giese die definitive Diagnose post mortem gestellt wird. Das Hauptziel sind die Speicheldrüsen (Abb. 2). Gleichzeitig kommt es zu einer zunehmenden generalisierten Enzephalitis, die zu einer enormen Aggressivität und einer massiven Salivation und damit zum Beißen führt.

Abb. 2
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Enzephalitis

Man nimmt an, dass der Tod durch den Ausfall der Proteinsynthese im Gehirn verursacht wird, d.h. das Gehirn kann die Proteine zu seinem eigenen Unterhalt nicht mehr produzieren [2].

Der Erreger

Lyssa gehört zu Familie Rhabdoviridae. Ein behülltes Virus mit einem Genom als Einzelstrang-RNA mit negativer Polarität:

  • · Lyssa ist ein negativ gepolter Strang von RNA.

  • · Lyssa schwächt die Interferonwirkung.

Genotypen

Es sind 7 Genotypen bekannt [5]:

  • 1. RABV = Rabiesvirus, klassische Tollwut

  • 2. LBV = Lagos-Fledermausvirus (bis jetzt nicht beim Menschen)

  • 3. MOKV = Mokolavirus

  • 4. DUVV = Duvenhage-Virus

  • 5. und 6. EBLV1/2 = europäisches Fledermausvirus

  • 7. BLV = australisches Fledermaus-Lyssavirus

Negri-Körper

Zur Replikation: Sie findet im Zytoplasma der Wirtszelle statt innerhalb der sog. Negri-Körper (Abb. 3). Sie sind für die Infektion spezifisch. Lyssa, ein Hüllenvirus, wird verglichen mit anderen Hüllenvirus-Arten, nämlich mit dem Virus der vesikulären Stomatitis, mit dem Borna- Virus und mit den Influenza-Viren. Während der tiefe Gewebs-pH 7,0 bei Borna, Influenza und Stomatitis eine Rolle spielt, in Bezug auf die Fusion der Virushülle mit dem Endothel und für diese Viren dieser Prozess irreversibel ist, gilt für Lyssa ein pH-abhängiges Gleichgewicht zwischen den 3 verschiedenen Zuständen des sog. G-Proteins.

Abb. 3
figure 3

Negri-Körper

Virus-Zustand

Aus dem Labor ist Folgendes bekannt (Tab. 1):

Table 1

Verschiedene Rezeptoren und andere Bestandteile der Zellmembran erleichtern den Viruseintritt in die Wirtszelle. Innerhalb der Wirtszelle hängt die Aktivität des Virus vom zellinternen pH ab [3].

Der native Zustand des Virus findet sich bei einem pH über 7. Der aktivierte Zustand interagiert mit der Wirtszellmembran als erster Schritt der Fusion. Der inaktive Zustand reagiert gar nicht. Bei der Lyssa handelt es sich also zu mindest im Laborversuch um reversible Zustände, die pH abhängig sind, und das Gleichgewicht verschiebt sich mit niedrigem pH in Richtung inaktiver Zustand.

Wanderung des Virus

Diese Balance der Viruszahl in den Wirtszellen ist vermutlich eine Notwendigkeit für das Virus, das Zielorgan Speicheldrüse in zentrifugaler Ausbreitung zu erreichen, bevor der Träger an der Enzephalitis oder an Multiorganversagen stirbt. Es gibt eine Literaturquelle, die annimmt, dass der Tod eintritt, weil das ZNS nicht mehr in der Lage ist, genügend Proteine zu synthetisieren. Die Übertragung des Virus auf das Opfer geschieht durch den Biss des infizierten Tieres [1,2].

Was findet man auf Insektenstichen?

Borrelia burgdorferi, Tularämie (3 Formen), Fleckfieber (3 Formen), Poliomyelitis, Babesia, Chikungunya, Dengue, Lyssa.

Nomenklatur

  • · Kabel = 9-Volt-Stab mit Kabel am negativen Ende eingesteckt.

  • · T = Tiefe Schicht, häufig mit Auflage von Bahr- oder Nogier-Frequenzen.

Zum Untersuchungsgang

  • · Ultracain Übersichtsampullen

  • · Starthistle Pilze

  • · Ginseng Bakterien

  • · Mulla Mulla Viren

  • · Dill Mango Parasiten

Die Reihenfolge der Ausleitung ergibt sich mittels Mudra.

Fallbeispiel 1

Als erste Patientin kam eine 58-jährige Frau in die Praxis. Ursprünglich hatte sie sich wegen Rückenschmerzen und multiplen Zystitiden behandeln lassen. Ende 2009 klagte sie über eine Ageusie (d.h. Verlust des Geschmackssinns), die innert 2 Monaten ausheilte.

Am 23.9.2010 klagte sie über zunehmende Kopfschmerzen seit Ende Juli. Sie erklärte, dass sie Mitte Juli von einer Mücke am Rücken gestochen worden sei.

Ich fand an den 4 markierten Punkten Lyssa (Abb. 4). Zur Stichsuche: Mit einem queren oder schrägen Polfilter und einer Ultracain-Ampulle sucht man die Infektstellen und markierte sie. Mittels Kabel sucht man den/die entsprechenden Infekte.

Abb. 4
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Rücken der Patientin aus Fallbeispiel 1 mit 4 markierten Lyssa-Punkten

Nach 2-maliger Kontrolle fuhr ich mit der systematischen Untersuchung fort, d.h. Inversion, Lateralität, Hochfrequenz, Kabelpunkt, tiefe Schicht. Die Lyssa wurde in der Autoimmunität erfasst und unter Auflage der Bahr- und Nogier-Frequenzen systematisch gestochen. Am Abend desselben Tages säuberte ich Hochfrequenzen 1–7 von Lyssa. In diesem Moment sagte die Patientin: „Das Kopfweh ist weg“. Ich entließ sie mit Globuli Lyssa D2.

Table 2

Was sage ich jetzt meiner Patientin? In Anbetracht der möglichen Konsequenzen sage ich ihr die Wahrheit. Wir möchten einen relevanten schulmedizinischen Beweis und wenn möglich das Schutzserum. Wie bei der Einleitung erwähnt, sind beide Anliegen negativ ausgefallen.

Es gab offensichtlich keinen Fortschritt. Also suchte ich nach Kofaktoren, die die Krankheit beeinflussen könnten. Was lockt das Virus ins ZNS?

Man legt die Liste mit den epigenetischen Krankheiten auf oder neben den Patienten und sucht mit Lyssa.

Fallbeispiel 1 — Fortsetzung

Table 3

Am 11.1.2011 war die Potenz der Lyssa auf D8000.

Fallbeispiel 2

Die zweite Patientin ist eine 45-jährige Frau. Sie kam mit Amalgamproblemen und hatte einen Befund für Noro und Lyme 2 ohne Schmerzen. Anamnese: Mückenstich ins Gesäß.

Table 4

Ich bat die Patientin, den Tetanus-Rappel spritzen zu lassen, sie konnte sich nicht dazu entschließen.

Fallbeispiel 3

Die 64-jährigeFrau kam 1999 zum ersten Mal mit einer Liste von Problemen: Borreliose, Candidiasis, Amalgam.

Im Juli 2010 litt sie an einem Parvovirus B19. Sie hatte einen Unfall und bekam vom Rheumatologen Cortison und eine Lokalanästhesie-Infiltration wegen einer Baker- Zyste. In der Folge traten Frösteln und Schwitzen auf. Die Energie über dem unteren 3E war extrem tief. Im Laufe der Sitzung erinnerte sie sich, dass sie irgendwann im Sommer einen Wespenstich gehabt hatte. Wegen Schüttelfrosts hätte sie Aconit genommen. Das war der dritte Fall von Lyssa innert 7 Tagen. Borrelien kann man erst ausleiten, wenn die Borna-Viren eliminiert sind.

8.11.2010: Seit dem Sommer Schüttelfrost.

Table 5

Fallbeispiel 4

Die vierte Patientin ist eine 19-jährige Schulabsolventin. Sie war schon als kleines Kind mit Durchschlafproblemen gekommen. Pro Jahr sehe ich sie 3- bis 4-mal. Mit der Kabelmethode finde ich den Punkt Gb 34. Er ist belastet mit Lyssa D3000. Naegleria ist eine Amoebenart, enthält Papilloma-juvenilis-Virus. Ich habe es regelmäßig im ZNS bei ADS gefunden.

Table 6

Fallbeispiel 5

Der fünfte Patient ist ein 49-jähriger Mann. Er kam mit extremen toxischen Belastungen aus der Agronomie. Im April 2010 Infekt mit Chikungunya, Netzhautprobleme wegen Tularämie.

Table 7

Anschließend ist der Patient für 7 Wochen nach Indien verreist.

Fallbeispiel 6

Die 66-jährige Patientin kam im Frühjahr 2001 wegen Mammakarzinom. Sie hatte den ersten Teil Chemotherapie hinter sich. Ein Rezidiv konnte bis heute vermieden werden. Ende August hatte sie einen Wespenstich. Ich fand Borrelien und Babesia an der Stichstelle. Sie hatte in den Ferien Antibiotika wegen Atembeklemmung. Am 26.10.2010 Lyssa erfasst in HF1–7.

Table 8

Fallbeipiel 7

Ich kenne die 49-jährige Patientin seit 1 Jahr. Sie hatte seit 2004 Schmerzen und konnte deshalb trotz Opiat nicht mehr sitzen. 1966 arbeitete sie in Kambodscha. Im Mai 2010 war sie so mobil, dass sie die Opiate absetzen konnte und wieder am Tisch saß. Weil sie die Hitze absolut nicht erträgt, kam sie im Sommer längere Zeit nicht nach Zürich. Ich sah sie in der Praxis am 16.9.2010 und am 30.9.2010. Erst am 1.11.2010 klagte sie am Ende der Sitzung über eine Pustel am Occiput, sie sei vermutlich von einer Wespe gestochen worden.

Table 9

24.1.2010 Notfalltelefon: Die Patientin hat krampfartige Schmerzen über unterster Rippe rechts. Wenn man Lepra zentral auflegt, steigt die Potenz von Lyssa D5 auf D10. In der Autoimmunität ist Tuberkulin. Das Tuberkulin wird in allen Schichten der Autoimmunität gestochen. Danach suche ich mit dem Kabel und finde einen Punkt auf dem MP-Meridian, der mit Lepra belastet ist. Lepra oder Noro zentral aufgelegt, löschen den Kabelpunkt.

Fallbeispiel 7 — Fortsetzung

Table 10

Dieser Fall zeigt Folgendes: Erstens handelt es sich um einen radikulären Nervenbefall der untersten Rippe, zudem Befall der Leber.

Zweitens: Ohne die Entfernung von Tuberkulin ist jegliche Heilung unmöglich. Tuberkulin ist ein Klebstoff, der die Pathogene an das Gewebe fixiert. Er muss weggestochen werden. Eine nochmals genaue Befragung nach Tuberkulose in der Familie wurde negiert, hingegen hat die Patientin 1996 in Kambodscha in einer Hilfsorganisation auch mit Menschen mit offener Tbc gearbeitet. Sie selbst wurde nicht krank, hat aber eine übermäßige Menge an Abwehrstoffen, d.h. Tuberkulin gebildet. Vermutlich hat die Infektion mit Lyssa erneut eine massive Tuberkulinreaktion ausgelöst.

Drittens: Das Noro-Virus ist durch die Amoeben in den Körper gekommen.

Viertens: Lepra und Noro hängen zusammen. Lepra kann erst definitiv ausgeleitet werden, wenn Noro behandelt ist.

Fallbeispiel 8

Die achte Patientin ist eine 50-jährige Frau. Sie kam letzte Saison wegen Heuschnupfen und fügte nebenbei hinzu, sie hätte seit 1 Jahr eine dicke Zehe. Die Übersichtsnosoden reagierten positiv auf bakteriellen Befall. Eine Ruhigstellung ist obsolet, die Patientin reitet täglich, führt 3 Hunde aus und hat 5 Kinder. In der Anamnese keine Verletzung, weder Stich, Biss noch Kratzer. Sie hatte niemals grippale Zeichen, kein Kopfweh.

Table 11

25.11.2010 Zehe erneut vermehrt geschwollen.

Im Herbst beginnt sie mit dem Umzug.

Fallbeispiel 8 — Fortsetzung

Table 12

Hier besteht die Vermutung, dass das ursprüngliche Panaritium durch eine offene Stelle superinfiziert wurde, vielleicht durch Fledermaus-Kot im Reitstall.

Fallbeispiel 9

Sie ist eine 49-jährige Frau mit einer ausgedehnten Leberanamnese, viral und durch toxische Belastung mit Dioxin. Am 6.12.2010 kommt die Patientin und sagt: „Ich kann nicht mehr trinken, ich verdurste“. Fragen nach Verletzungen bringen einen 4-maligen Mückenstich am rechten Hallux Mitte Oktober zum Vorschein. Sie sei am Schmerz mitten in der Nacht aufgewacht. Die ersten Tage hatte sie nicht nachlassende Schmerzen an der Stichstelle. In der Folge wurde das entsprechende Dermatom taub und ist es bis heute. Seit Ende Oktober Frösteln und Schwitzen. Am 2.12.2010 hätte sie Fieber gehabt, 38,1°C.

Table 13

Fallbeispiel 10

Der zehnte Patient ist der 48-jährige Ehemann der vorhergehenden Patientin. Ich kenne ihn seit einigen Jahren wegen Konzentrationsstörungen und habe deshalb einige hirnrelevante pathogene Faktoren ausgeleitet. Am 11.11.2010 erzählte er mir vom gleichen Mückenstich Mitte Okt. in die rechte Wade. Damals fand ich an der Stichstelle Tularämie, Babesia und Fleckfieber 1. Er bekam Tetrazyklin. Am 9.12.2010 wurde er aufgeboten, damit ich ihn auf eine allfällige Lyssa-Infektion kontrollieren konnte. Er hatte keine Symptome, aber in der HF Lyssa.

Table 14

Zusammenfassung der gefundenen Kofaktoren (Abb. 5)

Den relativ guten Zustand der Patienten konnte ich mir so erklären:

  • 1. Die inokulierte Keimzahl war primär gering.

  • 2. Bei vielen Patienten hatte ich vorgängig Borna-Viren ausgeleitet, die in der Literatur bei Lyssa als besonders belastend gelten.

  • 3. Der Anteil von Nervenzellen, die von den Kofaktoren befreit sind, übernimmt die Synthese von Proteinen für die Versorgung des Gehirns. Die mit Lyssa befallenen Hirnanteile können keine Proteine synthetisieren. So kompensieren die von den Kofaktoren befreiten Hirnzellen das Proteindefizit.

  • 4. Indem dieses Proteindefizit laufend ausgeglichen wird, kann man die Ausdehnung der Enzephalitis einigermaßen steuern.

  • 5. Um auf das spezielle Verhalten der Lyssa zurückzukommen, muss man annehmen, dass bei jedem Eingreifen in das Gleichgewicht der Pathogene im Gehirn ein Teil der Lyssa-Viren in den Zustand der Inaktivität übergeht. Im sprunghaften Wechsel der Potenzgröße von Lyssa spiegeln sich die 3 verschiedenen Zustände des Virus nativ/aktiv/inaktiv.

  • 6. Durch den langsamen protrahierten Verlauf haben die Patienten die Möglichkeit, eigene Antikörper zu bilden. Die Bildung eigener AK ist im Fall von Jeanna Giese, der 2004 in Milwaukee auf der Intensivstation gepflegten Patientin, im Liquor nachgewiesen worden [4]. Die Serum-Resultate meiner Patienten stehen im Moment noch aus.

Abb. 5
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Zusammenfassung der gefundenen Kofaktoren

Nota bene

Jeder Patient wurde nach der ersten Sitzung zur aktiven Immunisierung in ein Impfzentrum geschickt.

Fazit

Meine Erfahrungen in diesen letzten 2 Monaten möchte ich in Abb. 6 darstellen.

Abb. 6
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Fazit