Das Bewusstsein um die Bedeutung von sog. Störfeldern und Herden verdanken wir hauptsächlich den Neuraltherapeuten, welche die Therapie nach Huneke publizierten[1, 5].

Die empirischen Phänomene der Störfeldtherapie mit Lokalanästhetika lösten eine ausgedehnte Forschung vor allem in Wien aus ([2, 14, 19, 20] u. a.). Der Herd- bzw. Störfeldgedanke ist in der universitären Zahnmedizin auch heute noch nicht etabliert. Eine Medline-Recherche mit dem Stichwort „dental focus“ bringt keine Treffer.

Definition des Herdes

Unter Herd oder Fokus versteht man im engeren Sinne eine lokale Gewebsveränderung, die pathomorphologisch fassbar ist und von der Streuwirkungen durch Bakterien oder Toxine ausgehen können ([5, 12, 20]).

Definition des Störfeldes

Ein Störfeld wird als eine Region mit veränderter Beschaffenheit der Grundsubstanz definiert [12, 20], welche histopathomorphologischen Routinemethoden nicht zugänglich ist, die aber vegetativ [5] oder kybernetisch gestört ist [12, 20] und zu segmentalen oder systemischen Störungen führt.

Ein Herd ist nach diesen Definitionen auch immer ein Störfeld, wenn von ihm Fernwirkungen ausgehen, da die genannten Eigenschaften der Dysregulation auch immer für einen bakteriellen Herd zutreffen.

Störfeldwirkungen

Störfelder machen durch die Veränderungen am Grundsystem den Organismus je nach Disposition mehr oder weniger anfällig gegen Noxen infektiöser, allergischer, toxischer, mechanischer, chemischer, thermischer, elektromagnetischer, nervaler oder emotionaler Art.

Das Störfeld kann selbst zu Symptomen führen oder die Reizschwelle so weit senken, dass ein „Zweitschlag“, d. h. ein weiterer Stressor, zu Symptomen Anlass gibt.

Beispiel: Ein Zahnstörfeld bleibt ohne Beschwerden, führt jedoch zu Schulter-Nacken-Schmerzen, wenn zusätzlich eine emotionale Stresssituation oder eine zeitweilige Schwäche des Immunsystems auftritt.

Stufe 1: Störfeld mit örtlich begrenzter Symptomatik

Lokale regulatorische Entartung (Freisetzung von Schmerz- und Entzündungsmediatoren sowie Zytokinen [12]), zelluläre Migration und Reaktion, zelluläre Proliferation (Narbenbildung), lokale Desintegration des Gewebeverbandes, Ersatz hochdifferenzierten Gewebes durch wenig differenziertes Narbengewebe und die Störung der Zusammensetzung der Grundsubstanz stellen lokale Phänomene dar.

Diese teilen sich jedoch bereits somato- und/oder viszerosensibel dem zugehörigen Rückenmarksegment auf nervalem Wege und über die extranervalen Informationssysteme (Biophotonen [21]) und VICC („vascular-interstitial closed circuits“ [18, 8]) mit, ohne dass klinische Symptome entstehen. Dieser Informationsmechanismus ist tendenziell also Segment übergreifend (s. u.) und kann mit bioenergetischen Methoden (Applied Kinesiology [8] oder Elektroakupunktur nach Voll [16]) schon diagnostiziert werden, bevor klinische Symptome entstehen (s. Stufe 2–4).

Beispiel: Eine Leberfunktionsstörung kann zu einer Dysreaktion des M. pectoralis major sternalis führen, welcher nach Goodheart [8] funktionell der Leber zugeordnet ist, bevor die Laborwerte erhöht sind und eine segmentale Hyperalgesie oder eine vertebrale Dysfunktion der Thorakalwirbel 8 oder 9 auftreten.

Wenn dies nicht der Fall ist, kann man nicht von einem Störfeld sprechen, sondern es liegt eine lokale Gewebsalteration vor (Narbe etc.), die zu keiner Regulationsstörung führt.

Stufe 2: Segmentale Störung

Die viszerosomatische (im Falle der primären Affektion innerer Organe), die somatoviszerale (im Falle einer primären Affektion der parietalen Strukturen) und ebenso die somatosomatische (Muskelfunktions- bzw. -läsionsketten) Reflexantwort kann zu einer typischen tonisch-algetischen Schmerzsymptomatik im zugehörigen segmental regulatorischen Komplex [2, 20] führen: Es treten tastbare Veränderungen der Haut, der Unterhaut und des Muskelgewebes („Gelosen“, „tender points“, „Triggerpunkte“) auf.

Stufe 3: Halbseitensymptomatik

Unter dem Einfluss prolongierter regulatorischer Entartung und zunehmender Reizstärke kommt es zu einer dysregulatorischen Halbseitensymptomatik. Dieses Phänomen ist experimentell durch die österreichischen Forscher [2, 20, 14] sehr gut untermauert. Ihm entspricht die Hyporegulation in der Ellenbeuge als Ausdruck eines Störfeldgeschehens in der Regulationsthermographie nach Rost [23]

Die Stufe 2 und 3 werden auch als „Projektionssyndrome“ bezeichnet.

Stufe 4: Allgemeinkrankheit

Unter dem Einfluss sekundärer und tertiärer Faktoren („Zweit- und Drittschlag“) kommt es zu Allgemeinerkrankungen wie Infektanfälligkeit, chronischer Müdigkeit, Schmerzsyndromen. Der klassische Huneke-Fall der Verursachung einer „Arthritis“ der rechten Schulter durch eine Osteomyelitisnarbe im linken Unterschenkel [5] gehört diesen Allgemeinphänomenen an, auch wenn die Erkrankung sich relativ lokal manifestiert.

Die allgemeinste Beschreibung des Störfeldgeschehens findet sich im Leitsatz nach Huneke: „Jede Krankheit kann störfeldbedingt sein“ [5].

Bei Herd- und Störfeldgeschehen ist das in der Applied Kinesiology (AK) verwendete Stresskonzept sehr deutlich nachzuvollziehen. Herde und Störfelder sind durch Regulationsmaßnahmen wie Neuraltherapie, Akupunktur und Nosodentherapien beeinflussbar, solange das Grundsystem noch regulationsfähig ist. Wird das durch eine oder mehrere minimale chronische Dauerbelastungen destabilisierte Grundsystem von sekundären Noxen systemischer Art (toxische Substanzen, Schwermetalle, Pestizide, enterale Intoxikationen) getroffen, so kann dieser „Zweitschlag“ die Regulation zusammenbrechen lassen oder aber die erneute Belastung wird überwertig beantwortet und eine globale Störung der Grundregulation unabhängig vom Ort der Lokalisation (im Sinne des „Butterfly-Effektes“ [21]) ausgelöst.

Auch bei diesen Regulationsstörungen lassen sich die Charakteristika eines Adaptationssyndroms, welches sich über Jahrzehnte erstrecken kann, erkennen: Nach vorübergehender Tendenz zur Überreaktion tritt Erschöpfung und Reaktionsstarre ein [2, 12].

Die Regulationsstarre des Grundsystems als Endstadium chronisch-progredienter Entzündungen führt zu einer völligen Dissoziation von Grund- und Immunsystem. Dabei sind deutliche Überreaktionen der humoralen Immunität feststellbar. Perger [12] berichtete über einen extremen Fall einer primär chronischen Polyarthritis, bei der das Immunglobulin G innerhalb von drei Stunden um 1466 mg/dl anstieg.

Erklärungsmodelle für das Störfeldgeschehen

Die segmentalen Wirkungen lassen sich teilweise mit den bekannten neurologischen Mechanismen erklären. Es fehlt aber bei einer Narbe in der Regel der Mechanorezeptor- oder Nozizeptorreiz, der eine segmentale Wirkung auslösen könnte. Die Störfeldwirkungen der Stufen 3 und 4 hängen wahrscheinlich von anderen Informationssystemen ab.

Grundsystem nach Pischinger

Nach Pischinger [20] ist das Bindegewebe für die Verbindung jeder einzelnen Zelle des Körpers mit jeder anderen verantwortlich. Das Bindegewebe wird als das „Grundsystem“ bezeichnet, welches die Interzellularsubstanz – zelluläre, humorale, neurale und kapillare Elemente – enthält. Die Interzellulärsubstanz stellt die Grundsubstanz dar, welche Teil der Triade ist, auf der die Funktion eines lebenden Organismus beruht: Grundsubstanz, Kapillaren, Zellen.

Das Grundsystem ist das Substrat der „Grundregulation“, worunter alle neuralen, humoralen und hormonellen Regulationsmechanismen des Körpers verstanden werden. Es ist das histologische und biochemische Substrat der Regulationsmechanismen des menschlichen Körpers.

Nordenstroems System geschlossener elektrischer Kreise, VICC

Dieses System [18] mit dem selektiven Transport zwischen Blut und Grundsubstanz auf elektrischem Wege ist ein zusätzliches Kreislaufsystem neben Blut- und Lymphkreislauf.

Biophotonenlehre

Beide oben genannten Modelle stehen im Einklang mit der Biophotonenlehre [4, 21], welche ein weiteres Informationssystem des Organismus neben der nervalen Leitung und Leitungsübertragung durch Neurotransmitter für systemische und Segment übergreifende Effekte verantwortlich macht. Ein Störfeld ist gleichzusetzen mit einem „Störsender“ im Grundsystem, der seine gestörte Information, seinen Störimpuls, über nervale und extranervale Strukturen und Informationssysteme in entfernt gelegene Körperregionen überträgt.

Methoden der Herd- und Störfeldtestung im Kieferbereich

Herde und Störfelder im Trigeminusbereich sind mit den klinischen Methoden der Radiologie und der Vitalitätsprüfung nur zum Teil diagnostizierbar. Daher ist eine bioenergetische Methode wie die Applied Kinesiology notwendig.

Definition der Applied Kinesiology

Applied Kinesiology ist eine funktionelle neurologische Methode, welche die Veränderungen somatomotorischer Reflexantworten durch gezielt diagnostisch gesetzte sensorische Afferenzen zur Diagnose von funktionellen Störungen und Pathologien nutzt.

Die Hauptwerkzeuge sind der manuelle Muskeltest und die diagnostische sensorische Provokation, welche zu Änderungen in der Muskelfunktion führt. Diese Veränderungen nach diagnostischer Provokation werden genutzt, um funktionelle Zusammenhänge diagnostisch aufzuklären.

Applied Kinesiology [8] unterscheidet sich fundamental von anderen „Kinesiologieformen“. Die Ausbildung und Praxis wird vom International College of Applied Kinesiology (ICAK) geregelt. Qualifizierte Ärzte sind Inhaber eines Diploms dieser Gesellschaften.

Genauere Erklärungen zu den Techniken der Applied Kinesiology würden den Rahmen dieses Artikels sprengen, auf die Fachliteratur wird verwiesen [8].

Objektive Befunde zum Nachweis von Störfeldwirkungen

Bei Bergsmann u. Bergmanns [2] finden sich eine Anzahl Berichte über Forschungsergebnisse zur Störfeldwirkung, die vor allem am Ludwig-Boltzmann-Institut in Wien durchgeführt wurden.

Asymmetrie der Blutdruckregulation

Beim Shellong-Test wurde auf der Seite der Belastung eine signifikant verminderte Amplitudenverminderung des Blutdrucks gemessen. Differenzen der Sauerstoffausschöpfung zwischen herdbelasteter und unbelasteter Körperseite konnten ebenso gemessen werden wie Differenzen der Leukozytenzahl im Fingerbeerenblut, der Blutsenkungsgeschwindigkeit, der Antwort auf die Gabe eines Pyrogens und des elektrischen Potenzials bei der Decoderdermographie.

Decoderdermographie

Bei dieser Methode [2] werden drei Elektrodenpaare (Stirn, Hand, Fuß) jeweils beidseits angelegt. Für die automatische Untersuchung ergeben sich daraus sieben Messstrecken, wovon vier senkrecht und drei waagerecht liegen.

In jeder Messstrecke wird nach Registrierung des Potenzials mit negativen 10-Hertz-Impulsen gereizt und anschließend die elektrische Speicherkapazität der Haut und die Veränderung der Potenzialdifferenz registriert. Anschließend folgt eine Reizung mit positiven 10-Hertz-Impulsen und wieder die Registrierung der Speicherkapazität der Haut sowie der Veränderung der Potenzialdifferenz. Die automatische Registrierung von je sieben differenten Messwerten an sieben Messstellen erlaubt einen guten Überblick über den elektrischen Ruhezustand des Organismus.

Da aber durch die Messung dieser Zustand verändert wird, muss eine zweite Messung folgen, wobei die Veränderungen von der ersten zur zweiten Messung auf die Lage und regulatorische Auswirkung eventuell vorhandener Belastungsfaktoren schließen lassen.

Norm-, Hypo- und Hyperregulation können differenziert werden, wobei die Hyporegulation auf einen degenerativen Prozess oder ein Störfeld hinweist, während die Hyperregulation eher den Rückschluss auf eine vegetative Übererregung, einen entzündlichen Vorgang oder einen bakteriellen Herd zulässt.

Nach Herdprovokation, am ehesten neuraltherapeutisch, wird eine dritte Messung durchgeführt, bei der sich die Regulation normalisiert, sofern die neuraltherapeutisch behandelte Region als Störfeld bzw. herdwirksam ist.

Die Fehlerquelle bei diesem Verfahren (wie auch bei dem danach beschriebenen) ist sicherlich, dass die Provokation des Herd mit einem Neuraltherapeutikum diesen in seiner die Regulation verändernden Wirkung nicht vollständig genug ausschaltet, auch wenn danach die Therapielokalisation, verstärkt durch den Magneten auf dem Lymphgefäß (s. Störfeldtestung mit Applied Kinesiology), negativ ist. Dann kann bei Beherdung und positivem Herdbefund im AK-Test im Decoderdermogramm der Herdtest falschnegativ sein.

Kontaktthermographie nach Rost

Wesentlich aufwändiger ist die Kontaktthermographie, die von Rost [22, 23] und Schwamm [22] entwickelt wurde. Bei der Methode nach Rost wird eine Messung an organrepräsentativen Punkten der Hautoberfläche durchgeführt.

Wichtig bei der Analyse der Thermographie ist die Beurteilung des Gesamtbildes, nicht einzelner Messwerte. Andere Aspekte, wie beispielsweise Schwermetallbelastung und elektromagnetischer Stress, sind an einer generellen Hyporegulation ablesbar. Eine Disposition zu malignem Geschehen imponiert als chaotische Regulation, bei der Hypo- und Hyperregulation nebeneinander vorkommen [23].

Kritisch darf angemerkt werden, dass die Störfeldtestung mit der Thermographie zwei wichtige Nachteile hat:

1. Störfelder werden nicht immer im lokalen Messwert deutlich, ohne AK-Testung „fischt man im Dunkeln“; einziger deutlicher Hinweis ist die Dysregulation der Ellenbeugen.

2. Manche Störfelder werden im Thermogramm überhaupt nicht sichtbar. Dies fällt natürlich nur einem Untersucher auf, der eine weitere Untersuchungsmethode zur Störfeldtestung beherrscht.

Zur Störfeldtestung müssen wenigstens zwei Untersuchungsmethoden herangezogen werden, falls sich aus dem positiven Störfeldbefund bedeutende Konsequenzen ergeben sollten (z. B. Zahnextraktion).

Herde und Störfelder im Kieferbereich häufig nicht mit klinischen Methoden diagnostizierbar

Die Autoren haben mit unzähligen anderen Therapeuten die gemeinsame Erfahrung gemacht, dass Herde und Störfelder mit den klinischen Methoden der Radiologie und Vitalitätsprüfung nur zu einem beschränkten Teil diagnostiziert werden können. Schätzungen nach sind nur etwa 60–70% der Zahnherde radiologisch sichtbar.

Fallbeispiel

Patientin, 49 Jahre alt, mit Schulterschmerzen rechts, die als Triggerpunktsyndrom imponieren. Tennisspielerin. Mit AK wurde ein Störfeld in Regio 35 diagnostiziert sowie ein solches in Regio 16. In Regio 35 chronisch-bakterielle Kieferostitis und Pulpengangrän am Zahn 16 bei fraglicher Vitalität. Radiologisch ist die Leerkieferregion in Regio 35 unauffällig. Der Zahn 16 hat eine auffällige palatinale Wurzel (Abb. 1).

Abb. 1
figure 1

Panoramaaufnahme der Patientin des Fallbeispiels

Ein Decoderdermogramm wurde angefertigt (Abb. 2). Die Provokation in Regio 35 ergibt einen eindeutigen Herdbefund, diejenige an Zahn 16 in einer zweiten Sitzung (Abb. 3) ist nicht eindeutig.

Abb. 2
figure 2

Decoderdermogramm mit Provokation an Regio 35. Die Erstschreibung ist normalerweise rot, die Zweitschreibung grün und die Drittschreibung blau. Zur besseren Verdeutlichung wurde in dieser zweifarbigen Abbildung die Drittschreibung farbig hervorgehoben

Abb. 3
figure 3

Decoderdermogramm mit Provokation am Zahn 16

Es erfolgte eine Zuweisung an einen Oralchirurgen mit folgendem Überweisungsauftrag:

„Die Herdtests in meiner Praxis ergaben, dass sich im Leerkieferbereich 35 eine Restostitis befindet, die mikrochirurgisch ausgeräumt werden muss. Es besteht weiterhin Verdacht auf eine Beherdung von Zahn 16, die entsprechende Testung muss jedoch nach Sanierung der Regio 35 wiederholt werden. Die Befunde wurden mit bioenergetischer Testung und Decoderdermogramm erhoben.“

Zur Erläuterung: Der Test mit Applied Kinesiology war eindeutig, die Vitalitätsprobe fraglich. Bezüglich der Herdtestung mit Decoderdermographie kann die Provokation falschnegativ sein, wenn der erste Herd (Zahn 35) die Regulation stark überschwellig stört. Die Herdtestung mit Neuraltherapie ist im Übrigen nach Aussage der Neuraltherapeuten überdurchschnittlich häufig falschnegativ, wenn man sich nur auf eine Symptomverbesserung verlässt, wie dies traditionell bei der Neuraltherapie geschieht (bis zu 50%). Die Erfolgsquote lässt sich durch „bildgebende“ Regulationstests wie Decoderdermogramm oder Regulationsthermographie erheblich steigern, aber nicht zu einer 100%igen Zuverlässigkeit verbessern.

Therapie und Operationsbefund: Bei der Behandlung am 10.12.03 bestätigte sich der Verdacht einer Restostitis. Es konnte eine kirschkerngroße Zyste aus dem Gebiet Regio 35 exkochleiert werden. Die Schulter wurde in der Folge so beschwerdefrei, dass die Patientin zu keiner Behandlung mehr erschien. Sechs Monate später meldete sich die Patientin jedoch wieder mit der Aussage, dass die Schulter nun wieder schlechter geworden sei. Der AK-Testbefund am Zahn 16 war nach wie vor positiv. Auch das Decoderdermogramm war nun positiv. Es erfolgte eine endodontische Behandlung (mikroskopgestützte Wurzelbehandlung) von Zahn 16, was zu Beschwerdefreiheit führte.

Neurologie des Trigeminussystems

Funktionsbeziehung von Nackenmuskulatur und Kaumuskulatur

Die Regionen der Kopfgelenke (okzipitoatlantales Gelenk, Gelenk zwischen C1/C2 und C2/C3) und des Kauapparates sind für einen hohen Anteil der gesamten propriozeptiven Afferenzen des Körpers verantwortlich. Die sensorische Repräsentation des Kopfes ist im Verhältnis zum Körper überproportional groß.

Das Trigeminussystem hat neurologisch eine enge Beziehung zum afferenten und efferenten System der oberen drei bis vier zervikalen Segmente (Abb. 4).

Abb. 4
figure 4

Neurologie des Trigeminussystems und der oberen zervikalen Segmente. (Aus [8])

Der Nucleus tractus mesencephalici nervi trigemini erhält sämtliche propriozeptiven Afferenzen aus dem Kauapparat. Er besteht aus den Zellkörpern der ersten afferenten Neurone. Diese sind bipolar und das zweite Axon nimmt monosynaptisch Kontakt mit den efferenten Neuronen im Nucleus motorius nervi trigemini auf. Dadurch entsteht eine sehr schnelle Reflexschleife.

Der sensorische Hauptkern des N. trigemini empfängt die sensorischen Afferenzen Vibration, Berührung, Druck. An den spinalen Kern werden die nozizeptiven Afferenzen Schmerz und Temperatur geleitet. Dieser Kern reicht bis in das 3. bzw. 4. zervikale medulläre Segment hinab, wo sich Konvergenzen mit den nozizeptiven Afferenzen aus diesen zervikalen Segmenten ergeben.

Die gegenseitige funktionelle Abhängigkeit von Halswirbelsäule und Kiefergelenk wird in vielen Arbeiten deutlich. Hülse et al. [13] lieferten umfangreiche Daten zur propriozeptiven Funktion des kraniozervikalen Übergangs. Ellrich et al. [7] demonstrierten Konvergenz von Mechanorezeptoren- und Nozizeptorenafferenz auf temporomandibulärem und HWS-Gebiet. Gregory [10] beschrieb Zusammenhänge zwischen Sakroiliakalgelenk- und Kiefergelenkstörungen. Bereits 1954 stellten Gresham u. Smithells fest, dass die Haltung der Halswirbelsäule bei der Okklusionsanalyse berücksichtigt werden muss. Solow et al. [24, 25, 26, 27] berichteten über Zusammenhänge zwischen Kopf- bzw. Halswirbelsäulenhaltung und kraniofazialer Entwicklung bzw. Malokklusion. Mertensmeier et al. [17] dokumentierten, dass sich die Position der HWS nach kieferorthopädischen Behandlungen (Angle-Klasse I, II und III) veränderte. Eine Übersicht der Veröffentlichungen zu Wechselwirkungen zwischen Gebissanomalien und Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates publizierten Korbmacher et al. [15].

All diese Veröffentlichungen lassen den Schluss zu, dass keinerlei strukturelle (mechanische) Veränderungen im okklusalen Bereich vorgenommen werden können, ohne gleichzeitig die Mechanik der Halswirbelsäule zu verändern. Dies ist der entscheidende Aspekt für zahnärztliche Arbeiten der Prothetik und Kieferorthopädie. Das Umgekehrte gilt ebenso: jede HWS-Störung wird einen Einfluss auf die Okklusion haben. Oder: Bevor eine Okklusionskorrektur vorgenommen wird, muss eine Korrektur der Halswirbelsäule erfolgen.

Fallbeispiel

Eine 60-jährige Patientin wurde von der behandelnden Zahnärztin geschickt: Sie hatte innerhalb eines Tages einen offenen Biss im rechten Seitenzahnbereich (Nonokklusion mit einem Abstand in maximaler Interkuspidation von knapp 1 mm) entwickelt, nachdem ihr die neu angefertigten Kronen provisorisch einzementiert worden waren. Befund: C2-Rotationsdysfunktion. Diese wurde korrigiert und die Okklusion der Patientin war reetabliert. Ursache war ein Frühkontakt der neuen Prothese. Dieser Extremfall verdeutlicht, warum prinzipiell vor jeder Einschleifmaßnahme mindestens die HWS-Funktion überprüft werden muss und der Zahnarzt demnach die Fähigkeit zu dieser Diagnostik haben sollte.

Durch Beherdungen verursachte Muskeldysbalancen

Beherdungen im Zahnbereich und im Leerkieferbereich führen möglicherweise auch zu Spannungen und „tender points“ im M. masseter und M. buccinator, welche als myofasziale Triggerpunkte fehlgedeutet werden können. Aus diesen Muskelspannungen resultieren naturgemäß veränderte okklusale Beziehungen.

Eine als Therapie gedachte Injektion führt zuweilen dazu, dass ein vorher asymptomatischer Herd „hochgeht“, d. h. für den Patienten spürbar wird.

Auch diese Zusammenhänge lassen sich mit den Werkzeugen der Applied Kinesiology klären.

Adler’sche Reflexzonen: Projektionssymptome von Kopfherden

Eine Folge der oben beschriebenen neurologischen Zusammenhänge sind die Projektionssyndrome nach E. Adler [9].

Herde und Störfelder im Bereich des Gesichtsschädels können zu chronischer Irritation der subokzipitalen, Nacken- und Schultermuskulatur führen. Die entsprechenden segmentalen Projektionen sind aus Abb. 5 ersichtlich. Eine Muskelspannung im Kopfgelenkbereich führt zwingend zu okklusalen Veränderungen, die teils offensichtlich sind (s. vorangegangenes Fallbeispiel), teils nur mit sensiblen Methoden der Okklusionsanalyse, besonders mit Applied Kinesiology, aufgedeckt werden können.

Abb. 5
figure 5

Adler’sche Projektionszonen. Oberhalb C1 Stirnhöhle/oberer Nasenraum, C1 Kieferhöhle/unterer Nasenraum, C2 Zähne im Oberkiefer, C4–7 Tonsille/Ohr (älterer Prozess), C7 Tonsille/Ohr (frischer Prozess)

Herdproblematik in der Implantologie

Wer vor ca. 5–10 Jahren eine Internetsuche zur Implantologie durchführte, stieß dort auf Forumseiten, die wahre Schauergeschichten zu Nebenwirkungen von Implantaten erzählten. Diese Ausbrüche haben sich heute glücklicherweise beruhigt.

Die Praxis der Autoren belegt jedoch, dass Probleme mit Implantaten so gut wie ausschließlich mit Störungen des tragenden Knochens zusammenhängen. Die vielfach angeschuldigte Metallunverträglichkeit gegen Titanimplantate ist eher selten. Selbst bei positivem Lymphozytentransformationstest (LTT; [3, 28]) gegen Bestandteile von Titanlegierungen sind nur gelegentlich Reaktionen zu erwarten, da die Titanoxidschicht einen Ionenaustausch verhindert. Im Gegensatz zu Gelenkendoprothesen sitzen Implantate fest (osseointegriert) und es kommt daher zu keinem Abrieb, der immunologische Reaktionen zur Folge haben könnte. In letzter Zeit scheinen die Bemühungen der Hersteller, die Oberfläche der Implantate zur besseren Osseointegration zu vergrößern, zu immunologischen Problemen zu führen. Im Zweifelsfall kann auch ein Zytokinprofil („Effektorstatus“) über die klinische Bedeutung der positiven LTT-Reaktion Auskunft geben.

Sicherlich lässt sich die Titanproblematik mit Keramik vollständig umgehen, was überdies ästhetische Vorteile hat.

In jedem Falle ist zu fordern, dass vor der Planung eines Implantates eine Herd- und Störfelddiagnostik durchgeführt wird. Aus den genannten Gründen ist die klinische Diagnostik dafür nicht ausreichend. Eine funktionelle Diagnostik mit den Mitteln der AK und eine weitere Herdtestmethode, wie Decoderdermographie oder Regulationsthermographie, sind erforderlich. Applied Kinesiology dient zur Lokalisation des Herdes und dessen Differenzialdiagnose, die beiden anderen Methoden werden zur Bestätigung einer bioenergetisch gefundenen Störung herangezogen (s. o.)

Fallbeispiel Implantatbeherdung, Colon irritabile

Eine 54-jährige Patientin stellte sich wegen massiver Verdauungsbeschwerden im Sinne eines Kolon irritabile vor: Bauchschmerzen, besonders nach bestimmten Nahrungsmitteln, wechselnde Stühle mit einer Frequenz von bis zu 5-mal pro Tag. Positiver bioenergetischer Herdtestbefund im Decoderdermogramm an der Implantatregion 46 (Abb. 6, Abb. 7). Die angeforderten Aufnahmen zeigen keinen eindeutigen Herdbefund. Nach Entfernung des Implantats Normalisierung der Darmfunktion und der Nahrungsmittelverträglichkeit.

Abb. 6
figure 6

Implantatmessaufnahme. Verdacht auf Ostitis in Regio 46, Verdacht auf Approximalkaries (koronale Aufhellung Regio 45)

Abb. 7
figure 7

Beherdetes Implantat in Leerkieferregion (radiologischer Normalbefund)

Ein Fall von Störfeld: intraossäre Spannungen im Kieferbereich

Der Kieferknochen ist ein elastisches Gewebe, das physiologischen Verformungen größeren Ausmaßes beim Kauen und geringeren Ausmaßes im Rahmen des kranialen primär respiratorischen Rhythmus [8, 29] unterliegt. Werden diese Verformungen durch prothetische Versorgungen, wie fest verankerte Brücken (meist über mehr als eine Leerstelle), Überkronungen von Implantaten im Block oder typischerweise die Intermaxillarnaht überspannende Prothesen, bzw. nicht intermittierende kieferorthopädische Versorgung eingeschränkt, kann es zu lokalen Schmerzzuständen im Kieferbereich und Fernwirkungen nicht systematischer Art kommen. Dazu gehören Schmerzen im Bereich des Bewegungssystems und funktionelle neurologische Störungen. Frontzahnkontakte verursachen häufig solche Störungen. Dies sollte bei der prothetischen Versorgung berücksichtigt werden, wenn auch nicht immer gute Alternativen zu derartigen „Verblockungen“ existieren. Die Applied Kinesiology kennt spezifische Testverfahren zur Aufdeckung der genannten Störungen.

Fallbeispiel Gesichtsschmerz, Mammakarzinom

Eine 50-jährige Patientin stellte sich wegen linksseitiger Kiefer- und Nackenschmerzen vor. Diese waren einige Monate nach Implantatversorgung im linken Unterkiefer aufgetreten. Befunde: Kiefergelenkknacken links, Linksrotationsdysfunktion bei C2.

Palpationsschmerzhaftigkeit der vestibulären Schleimhaut in der Region 35–37. Positive Therapielokalisation. Die angeforderte Panoramaaufnahme zeigte drei Implantate in dieser Region. Die Suprakonstruktion waren verblockte Kronen. Keine röntgenologischen Veränderungen des Knochens sichtbar. Der bioenergetische Test ergab jedoch den Befund einer Kieferostitis. Auch die Regulationsthermographie zeigte einen positiven Herdtest im Bereich 35 und 36. Mit AK-Testung wurde ein intraossärer Spannungszustand im Bereich der Implantate gefunden. Herdbefund an den wurzelbehandelten Zähnen 26 und 14: Nach dem Test lag der Verdacht nahe, dass an Zahn 26 gangränöses Material in den Wurzelkanälen verblieben; an Zahn 14 lag ein radiologisch nicht sichtbares Granulom vor.

Die C2-Funktionsstörung wurde korrigiert, danach war der Schlussbiss ohne Befund. Aufforderung, die wurzelbehandelten Zähne revidieren zu lassen. Die Ostitis im Bereich der Implantate sollte saniert werden und die Blocküberkronung als Einzelüberkronung umgearbeitet werden.

Lymphozytentransformationstest im Jahre 1998 [3] positiv gegen Gold, Kadmium (aus den Wurzelfüllungsmaterialien?), Zinn (wohl aus den entfernten Amalgamfüllungen). Dysbiosetherapie, Karenz von unverträglichen Nahrungsmitteln nach Test.

Nach acht Wochen Kontrolle. Die Patientin fühlte sich insgesamt besser. Die wurzelbehandelten Zähne waren wurzelspitzenreseziert bzw. es erfolgte eine Revision der Wurzelfüllungen. (Abb. 8). Die Patientin konnte sich nicht zu einer Behandlung in der Implantatregion durchringen. Nach Test Injektionstherapie mit Arthrokehlan A und Arthrokehlan U mit Procain 0,5% im Wechsel alle zwei Tage als Versuch einer Ostitistherapie, deren Erfolg von vornherein als zweifelhaft angesehen werden musste. Dies brachte jeweils ca. 24 h Schmerzreduktion und normalisierte die C2-Dysfunktion (überprüft direkt nach Injektion).

Abb. 8
figure 8

Unauffällige Verhältnisse der Implantate. Nicht eindeutig definierbar ist die Nähe der Implantate zum N. mandibularis

Danach vergingen drei Jahre, in denen die Patientin sich weiterhin nicht zu den notwendigen Maßnahmen durchringen konnte und daher ausschließlich symptomatisch schmerzbehandelt wurde: Die C2-Funktionsstörung rezidivierte jeweils kurz nach der Behandlung, eine Normalisierung der Wirbelfunktion nach Injektion in der Implantatregion ließ sich reproduzieren.

Dann wurde ein neuer Anlauf genommen, das Kernproblem zu lösen: Der Lymphozytentransformationstest vom Mai 2001, der aufgrund des nunmehr negativen bioenergetischen Testbefundes für Zahngold durchgeführt wurde, war durch die bisherige Behandlung (Sanierung der wurzelbehandelten Zähne, Beseitigung weiterer immunologisch belastender Faktoren) ebenfalls negativ geworden. Nach wie vor lag eine positive Therapielokalisation im Bereich der Implantate vor. Da zuweilen auch bei intraossären Spannungszuständen die Nosode Kieferostitis (potenziertes ostitisches Material) positiv testet, wurde zunächst nach Absprache mit dem Zahnarzt geplant, die Verblockung der Überkronung der Implantate zu trennen und so die Biomechanik des Kieferknochens zu normalisieren. Der Zahnarzt empfahl ihr jedoch dann mit der Aussage, es käme alles vom Kiefergelenk, eine erneute Schienentherapie (eine ältere Schiene hatte an den Beschwerden nichts geändert).

Die daraufhin erneut durchgeführte manuelle Funktionsdiagnostik des Kiefergelenks ergab bis auf das schon beschriebene Knacken keinerlei Schmerzbefund unter Provokation, auch wenn im MRT eine retrale Kontaktposition des linken Kondylus und eine anteriore Subluxation des Diskus sichtbar wurden. Bei geöffnetem Kiefer war die Beziehung zwischen Diskus und Kondylus wiederhergestellt (Abb. 9 und Abb. 10).

Abb. 9
figure 9

MRT Kiefergelenk links in Schlussbiss: anterior verlagerter Diskus

Abb. 10
figure 10

MRT Kiefergelenk links bei geöffnetem Kiefer: wiederhergestellte Beziehung von Diskus und Kondylus

Daher erneute Aufforderung, das Störfeld im Kiefer sanieren zu lassen. Wiederum positive Herdtestung, diesmal durch Decoderdermogramm bestätigt.

Sporadisch kam die Patientin weiter zur manuellen Behandlung der Halswirbelsäule, bei dieser Gelegenheit erwähnte sie, dass sie eine „Verdickung“ in der linken Brust festgestellt habe, daraufhin Probeexzision und Exzision eines Karzinoms (Juli 2001). Bestrahlung, Chemotherapie, biologische Begleittherapie. Die Patientin konnte sich weiterhin nicht entschließen, die teure Implantatversorgung zu ersetzen. Nach weiteren elf Monaten Lokalrezidiv des Tumors im Sternumbereich. Weiterhin „keine Zeit“ zur Herdsanierung. Die Patientin verstarb im Februar 2003 an massiver Metastasierung des Tumors.

Die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen dem Herd und der Entstehung des Mammakarzinoms mag spekulativ erscheinen, der rasante Verlauf ist jedoch relativ ungewöhnlich. Die Zähne 35 und 36 sind nach Voll [16] u. a. der Mamma zugeordnet. Lange vor der Entstehung des Tumors hätte eine Sanierung des Kiefers stattfinden müssen, spätestens jedoch zum Zeitpunkt, als das Immunsystem nach Chemotherapie und Bestrahlung wieder intakt war.

Leider ist kein Patient zu einer auch noch so sinnvollen Maßnahme zu zwingen. Wenig hilfreich sind „Ablenkungsmanöver“ mit nicht indizierten Therapien, wie die ursprünglich geplante Entfernung des Zahngoldes und der Ersatz durch Keramik sowie das Anfertigen einer weiteren, nicht wirksamen Aufbissschiene.

Diskussion

Die Zahn-Kiefer-Region ist die häufigste Lokalisation von Herden und Störfeldern. Diese sind nur zum Teil mit den üblichen klinischen Methoden zu diagnostizieren. Bioenergetische Methoden wie die Applied Kinesiology zusammen mit gerätegestützten Methoden wie Kontaktthermographie oder Decoderdermographie sind zur Aufdeckung von Herden und Störfeldern essenziell.

Die Erfahrungen der Praxis weisen darauf hin, dass Herde und Störfelder die Okklusion verändern. Dies kommt durch direkte Wirkungen an der Kaumuskulatur und durch sie verursachte Funktionsstörungen der Halswirbelsäule zustande. Die Herdsanierung muss nach diesen praktischen Erfahrungen vor Maßnahmen, welche die Okklusion verändern, wie Einschleifen oder Schienentherapie, und kieferorthopädischen Maßnahmen immer Priorität haben.

Wegen der Häufigkeit der radiologisch falschnegativen Herdbefunde im Kieferbereich ist vor der Insertion von Implantaten neben der radiologischen Diagnostik zwingend eine bioenergetische Herddiagnostik zu empfehlen.

Fazit für die Praxis

Intraossäre Spannungszustände, die durch ausgedehnte Überbrückungen entstehen, sowie Frontzahnkontakte können massive Störwirkungen, die sich mitunter in Gesichtsschmerzen und entfernten Störungen wie zervikalen und lumbalen Schmerzzuständen äußern, auslösen. Bei Zahnersatz ist zu fordern, dass wenn irgend möglich keine Überbrückungen der Mittellinie vorgenommen werden. Für Implantate gilt, dass diese möglichst einzeln versorgt werden sollten. Der Schlüssel zum Verständnis der Ätiologie ist auch hier die Neurologie des Trigeminussystems und seiner funktionellen Koppelung mit der Wirbelsäule.

Herde und Störfelder haben per Definition Fernwirkungen, die funktionelle Störungen der Organsysteme verursachen können [1, 2, 5].