Zusammenfassung
1. Essigsäure und Ameisensäure bilden in Äther Doppelmoleküle, und aus dieser Doppelmolekülbildung erklären sich die auch von Grünbut beobachteten „Unregelmäßigkeiten“ bei der Bestimmung des Verteilungskoeffizienten der Ameisensäure.
2. Sofern in Wasser keine Doppelmolekülbildung statthat, beträgt der Dissoziationskoeffizient der Doppelmoleküle für Essigsäure 1,776, für Ameisensäure 4,77 bei 150; als Verteilungskoeffizient der Einzelmoleküle berechnet sich für Essigsäure und Ameisensäure (cW: cAe) bei 150 2,21 bezw. 2,38, für Ameisensäure bei 26.30 2,79.
3. Der aus Verteilungsversuchen berechnete Dissoziationskoeffizient der Doppelmoleküle und der Verteilungskoeffizient der Einzelmoleküle gelten nur für den Fall, daß im zweiten Lösungsmittel keine Doppelmolekülbildung eintritt. Nur die Differenz der Doppelmolekülbildung wird durch Verteilungsversuche ermittelt.
4. Zuckergehalt beeinträchtigt die Extraktion der Bernsteinsäure aus Wasser nicht.
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Literatur
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Mitteilung aus dem Chemischen Staatslaboratorium in Bremen.
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Pinnow, J. Verteilungskoeffizient und Bestimmung organischer Säuren durch Extraktion. Zeitschr. f. Untersuchung d. Nahr.-u. Genußmittel 44, 204–209 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02044594
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