Schluβfolgerungen
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1.
Die Schwankungen des Gesamtgehaltes an gebundener und freier CO2 im ganzen Blute bewegen sich am Morgen, vor der Arbeit, auf nüchternen Magen, nach unseren Beobachtungen an 101 Arbeiten, in den Grenzen von 40 bis 62 (im Mittel −50,6).
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2.
Die Schwankungen des Milchsäuregehaltes im Blute bewegen sich am Morgen, vor der Arbeit, nach dem Ausruhen im Laufe einer halben Stunde, in den Grenzen zwischen 6,0 und 31,0 (im Mittel − 13,9).
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3.
Das Niveau der Alkalireserve ist bei den Gießern höher als bei den Drechslern, was mit dem besseren physischen Trainingszustand der Gießer in Zusammenhang gebracht wird.
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4.
Der Milchsäuregehalt im Blute ist im Ruhezustand bei den Gießern ebenfalls höher als bei den Drechslern, was vielleicht nicht nur von der größeren Anstrengung bei der Arbeit, sondern auch von der hohen Temperatur der Umgebung abhängt, welche die Bedingungen der Wiederherstellung verschlechtert.
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5.
Nach 7 Stunden Arbeit beobachteten wir bei den Gießern wie bei den Drechslern eine bestimmte kompensierte Acidosis, welche in der Senkung der Alkalireserve des Blutes und in der Erhöhung des Milchsäuregehaltes im Blute Ausdruck findet.
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6.
Die Tiefe der Senkung der Alkalireserve des Blutes und der Größe der Erhöhung des Milchsäuregehaltes im Blute ist bei den Gießern bedeutender als bei den Drechslern. In der Gießergruppe sind diese Veränderungen bedeutender bei den Kübelträgern, Zureichern des Kupolofens und Düsearbeitern als bei den Formern und Kernmachern, was mit der größeren Anstrengung infolge der hohen Temperatur der Umgebung in Zusammenhang gebracht wird.
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7.
Die Senkung der Alkalireserve des Blutes verläuft vollkommen parallel mit dem Prozeß der Ansammlung von Milchsäure im Blute. Der Korrelationsquotient zwischen den Tagesveränderungen der Alkalireserve und der Milchsäure ist bei den Gießernr=−0,57, bei den Drechslernr=−0,39, in beiden Betrieben zusammenr=−0,49.
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Literaturverzeichnis
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Vorgetragen auf dem 4. Allbundeskongreß der Physiologen im Mai 1930. An der Ausführung dieser Arbeit hat sichJ. B. Schulutko aktiv beteiligt.
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Krawtschinsky, B.D. Die Wirkung der Gewerbearbeit auf das Basensäuregleichgewicht des Blutes. Arbeitsphysiologie 4, 259–267 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02010470
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