Zusammenfassung
Die Absicht auch dieses Beitrags ist es, eine Komödie, von der ja noch häufiger gesagt wird, dass man sie nicht zerreden solle, so zu analysieren, dass unter der lustigen Oberfläche eine andere, weit weniger lustige Schicht zum Vorschein kommt. Der Film Bridget Jones’s Diary (2001) war ein enormer Publikumserfolg und löste eine „Bridgetmania“ aus, die weit über die mediale Figur hinausging: „Bridget Jones“ als Bezeichnung für eine Singlefrau, „emotional fuckwit“ (emotionaler Flachwichser) und „singleton“ (Einzelexemplar) sind als feste Begriffe in den englischen Wortschatz eingegangen. Dieser umfassende kommerzielle sowie kulturelle Erfolg ist ein Hinweis darauf, dass dieser Film ein kulturelles Symptom darstellt. Mit Bridget Jones fand das zeitgenössische weibliche Lebensgefühl als Filmsujet Eingang in das Mainstreamkino und traf den Nerv vieler Frauen.
„It is said that analysing pleasure, or beauty, destroys it. That is the intention of this article.“
(Laura Mulvey [1975] 1999, S. 835)
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Notes
- 1.
Chicklit bezeichnet Literatur für, von und über Frauen. Zusammengesetzt aus chick (engl.: Abkürzung für Huhn) und lit (engl.: Verkürzung von literature). Die doppelte Reduktion verweist auf die zugeschriebene Bedeutungslosigkeit, die sich die Chicklit-Anhängerinnen ironisch angeeignet haben.
- 2.
Das Material für meine Filmanalyse stammt aus der Untersuchung meiner sich verändernden Gefühle im Prozess der Arbeit mit dem Film sowie aus einer Diskussion mit meiner Intervisionsgruppe, Philine Freudenberg, Maryam Mohraz und Andrea Zimmermann – herzlichen Dank an dieser Stelle.
- 3.
Ein weiteres Beispiel für das erbarmungslose Grauen des Films. In der deutschen Übersetzung heißt es: „Du kriegst nie einen Freund, wenn du aussiehst, als würdest du unter der Brücke wohnen.“
- 4.
- 5.
Vgl. „have it off“: engl. vulg. für Geschlechtsverkehr.
Literatur
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Metzger, S. (2021). Understanding Bridget Jones. Die Inszenierung der postfeministischen weiblichen Identität in Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (Bridget Jones’s Diary, GB, IRL, F 2001). In: Pramataroff-Hamburger, V., Hamburger, A. (eds) Von La Strada bis The Hours - Leidende und souveräne Frauen im Spielfilm. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-62681-8_10
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