Zusammenfassung
Die Begriffe Industrie 4.0, Arbeiten 4.0 und Arbeitsrecht 4.0 stehen für grundlegende Änderungen von Wirtschaft, Arbeit und Arbeitsrecht. Auch wenn kein auf das Leitbild Industrie 4.0 bezogenes Sonderarbeitsrecht existiert, lassen sich doch mehrere arbeitsrechtliche Bereiche identifizieren, die durch die mit Industrie 4.0 angestrebten technischen und organisatorischen Veränderungen in besonderer Weise berührt werden und die den Gegenstand des Beitrags bilden. Im Einzelnen zählen hierzu verschiedene Fragen, die mit dem konkreten Einsatz von Arbeitskraft zusammenhängen, der Schutz der Beschäftigten vor spezifischen Risiken im Kontext von Industrie 4.0 sowie die institutionalisierte Einflussnahme der Arbeitnehmerseite in Form von Beteiligungsrechten des Betriebsrats auf die mit diesem Leitbild verbundenen betrieblichen Veränderungsprozesse einschließlich des Themas der fortlaufenden Qualifizierung der Beschäftigten.
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Krause, R. (2020). Die Bedeutung des Arbeitsrechts im Prozess von Industrie 4.0. In: Frenz, W. (eds) Handbuch Industrie 4.0: Recht, Technik, Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58474-3_62
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