Zusammenfassung
Innovationsprojekte stellen für Organisationen besondere unternehmerische Herausforderungen und Wagnisse dar, die nach guten Strukturen, Abläufen und Entscheidungsprozessen verlangen. Der hohe Einsatz begrenzter materieller und immaterieller Ressourcen sowie die mit Innovationen einhergehenden Auswirkungen in der gesamten Organisation machen die Beteiligung und nachhaltige Unterstützung der Geschäftsleitung bei Innovationsvorhaben notwendig. Im vorliegenden Kapitel werden die Rollen und die Aufgaben von Geschäftsleitern (Vorständen und Geschäftsführern) bei Innovationen näher betrachtet. Demnach ermöglichen sie durch ihr hierarchisches Potenzial den Rahmen für eine konsequente Durchführung von Innovationsvorhaben. Als entscheidungsverantwortliche Akteure leiten sie die Umsetzung von Innovationsvorhaben durch die Vergabe von Ressourcen ein und ermöglichen den beteiligten Mitarbeitern Handlungsspielräume. Sie etablieren Koordinations- und Organisationsstrukturen und fördern eine nachhaltige Innovations- und Veränderungskultur. Insbesondere bei langwierigen Innovationsvorhaben überbrücken sie Motivationsbarrieren und Interessenkonflikte durch das Aufzeigen langfristiger und gemeinsamer Unternehmensperspektiven. Nicht zuletzt repräsentieren sie die Organisation gerade in Zeiten großer Veränderungen gegenüber externen Partnern und Stakeholdergruppen. Auf Basis einer Interviewstudie im GI:VE-Projekt mit 20 Geschäftsleitern werden diese Aufgaben sowie die damit einhergehenden Herausforderungen beschrieben. Zudem werden Strategien und Maßnahmen aufgeführt, die Geschäftsleiter angesichts dieser Herausforderungen nutzen können, um Innovativität zu fördern.
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Notes
- 1.
Die in diesem Kapitel aufgeführten Maßnahmen und Strategien beruhen auf einer Interviewstudie, die der Autor im Rahmen des GI:VE-Projekts mit 20 Vorständen und Geschäftsführern durchgeführt hat. Personennamen sowie Namen der Unternehmen wurden verändert. Für die illustrativen Fallbeispiele wurden gegebenenfalls Organisationsmerkmale, Geschehnisse, Erfahrungen und Aktivitäten aus verschiedenen Organisationen der Untersuchungsstichprobe bewusst kombiniert, um Identifikationen zu vermeiden.
- 2.
Die oberste Managementebene setzt sich organisationsabhängig aus strukturell, funktional und namentlich unterschiedlichen Gremien zusammen, etwa in Form von Vorständen, Geschäftsführungen oder Präsidien. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im vorliegenden Kapitel daher die übergreifende Bezeichnung „Geschäftsleitung“ gewählt. Gemeint ist damit in allen Fällen die oberste Führungs- und Leitungsebene einer Organisation.
- 3.
In manchen Unternehmen und Innovationsfällen ist die Geschäftsführung auch selbst in der Steuerungsgruppe vertreten.
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Bedenk, S. (2019). Herausforderungen und Möglichkeiten der Innovationsförderung durch Geschäftsleiter. In: Scholl, W. (eds) Mut zu Innovationen. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58390-6_4
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