Zusammenfassung
Mitbestimmung und Mitbesitz können im Zeitalter von Digitalisierung und Globalisierung zusammenarbeiten. So könnte die Rendite der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation gerechter geteilt werden. Voraussetzung dafür ist, dass beide den institutionellen Graben zwischen dem bürgerlichen Recht auf Eigentum und dem Arbeitnehmerrecht auf Mitbestimmung durch gemeinsames Handeln überwinden. Von Betriebsräten initiierten (und gewerkschaftlich unterstützten) Belegschaftsaktionärsvereinen oder Mitarbeiterkapitalstiftungen (wie in Österreich) könnte dieser Aufbruch ausgehen. Das wäre ein erneuter Nachweis funktionierender gesellschaftlicher Selbstorganisation im konzeptionell-institutionellen Rahmen der sozialen Marktwirtschaft. Mitbestimmung und Mitarbeiterkapitalbeteiligung sind Themen der Zukunft! Es ist Aufgabe der Politik, sie erkennbar stärker zu machen.
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In seiner Stellungnahme zum Mitarbeiterkapitalbeteiligungsgesetz wurden vom DGB u. a. diese Forderungen aufgelistet (DGB 2008): Kapitalbeteiligung nur zusätzlich zum geschuldeten Arbeitslohn (on top zum Tariflohn), keine Lohnflexibilisierung; finanzielle Beteiligung muss allen Beschäftigten eines Unternehmens offen stehen; Minimierung des doppelten Risikos u. a. durch eine Mindestverzinsung und eine Sicherung der Einlagen; Kontrolle und Überwachung des Fondsmanagements insbesondere durch die Arbeitnehmer der beteiligten Unternehmen sowie ihrer Gewerkschaften; keine Verknüpfung mit der betrieblichen Altersvorsorge.
Literatur
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Kluge, N. (2018). Mitbestimmung und Mitarbeiterbeteiligung – Perspektiven für die Aussöhnung von kontaktarmen Stiefschwestern. In: Beyer, H., Naumer, HJ. (eds) CSR und Mitarbeiterbeteiligung. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57600-7_18
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