Zusammenfassung
Diffusion ist eine zentrale Anforderung an Innovationen. Erst wenn ein neues Produkt, eine neue Organisationsform oder eine neue Art der Problemlösung breite Anwendung findet, kann von einer Innovation gesprochen werden. Dabei zeigen sich unterschiedliche Wege, um eine solche Diffusion zu erreichen. Diese unterschiedlichen Wege können Zwang, Anpassungsdruck oder Akzeptanz sein. In vielen historischen Beispielen waren autoritäre Maßnahmen wie Gewaltandrohung oder Gewaltanwendung (Zwang), die Mittel der Wahl der Herrschenden, um für sie günstige Neuerungen wie Gebietseroberungen, Steuereinhebung u.a. durchzusetzen. Anpassungsdruck durch ökonomische oder technologische Innovationen und das Eliminieren anderer Alternativen ist eine weitere, häufig vorkommende Form der Durchsetzung von Innovationen. Seit dem Bestehen der modernen Demokratie bzw. in demokratischem Kontext ist die Akzeptanz als mildere, freiwilligere Form zumindest ein wichtiger normativer Anspruch an die Verbreitung des Neuen. Dabei stellt sich auch die Frage, welche Neuerung wir mit dem Begriff „soziale Innovation“ bezeichnen.
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Pausch, M. (2022). Zur Akzeptanz sozialer Innovationen in Demokratien. In: Schüll, E., Berner, H., Kolbinger, M.L., Pausch, M. (eds) Soziale Innovation im Kontext. Zukunft und Forschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37221-7_7
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