Die zukünftigen Lehrer/innen – Implikationen und Konsequenzen für die Rekrutierung und Zulassung von Studienbewerber/innen

Zusammenfassung

Neue Anforderungen an Lehrerinnen und Lehrer, wie sie im Kontext der Covid-19 Pandemie sichtbar geworden sind, erfordern eine Auseinandersetzung mit der Frage, ob das tradierte Persönlichkeits- und Rollenbild von Lehrpersonen, das überwiegend durch „soziale“ und „künstlerisch-sprachliche“ Orientierungen geprägt ist, weiterhin eine ausreichende Basis für eine erfolgreiche Berufsausübung bietet. Der Beitrag rekonstruiert aus den Ergebnissen der einzelnen Analysen das Rekrutierungsmuster von Lehramtsstudierenden, wobei aus der Zusammenschau der verschiedenen Beiträge des Bandes allerdings sichtbar wird, dass sich die derzeit nachrückende Generation von Lehrer/innen in ihren Persönlichkeitsmerkmalen von der bisherigen nicht unterscheidet. Aus den sich abzeichnenden neuen Anforderungen lässt sich allerdings ableiten, dass für die zukünftige Tätigkeit von Lehrpersonen neben technologischen Kompetenzen weitaus stärker als bisher auch solche im Bereich von Führung und Management erforderlich sein werden, und Aspirant/innen für den Lehrer/innenberuf damit korrespondierende Persönlichkeitsmerkmale aufweisen sollten, die es ihnen erleichtern, diesen Anforderungen selbstbewusst zu begegnen. Der Beitrag entwirft dazu ein Facettenmodell von personalen Dispositionen, das für alle erforderliche „Basismerkmale“ der Lehrerpersönlichkeit mit heterogenen individuellen Orientierungen verbindet, sodass „Typen“ von Lehrpersonen mit spezifischen Ausrichtungen unterschieden werden können. Eine ausgewogene Mischung von Lehrpersonen mit unterschiedlichen Orientierungen könnte an den einzelnen Standorten eine bessere Basis zur Bewältigung neuer Anforderungen bilden als das bisherige Rekrutierungsmuster.