Zusammenfassung
Für Frauen ist es der wissenschaftlichen Karriere zuträglich, keine Kinder zu bekommen. Klar im Vorteil scheinen also all jene zu sein, die gar keinen Kinderwunsch haben. Die Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Beruf und Familie betreffen sie ja nicht. Somit gibt es nichts, was sie im Voranbringen ihrer Karriere hindert. Dieser Beitrag zeigt auf, dass sich kinderlose Akademiker*innen mit dieser Auffassung einen Bärendienst erweisen, und legt nahe, sich stattdessen mit Eltern zu solidarisieren und von ihren Erfahrungen zu lernen. Grund dafür sind strukturelle Bedingungen des wissenschaftlichen Berufsweges, die nicht nur Eltern, sondern auch Kinderlose früher oder später benachteiligen können: struktureller Ableismus und die Marginalisierung von Sorgearbeit.
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- 1.
Progressivere Ansätze, die Utopien einer anderen Organisation von Sorgeverantwortung entwickeln, finden sich zuhauf in der feministischen Literatur, sowohl älteren Datums als auch brandaktuell. Zum Beispiel Piercy (1976) und Schrupp (2019).
Seit 2014 setzt sich das Netzwerk Care Revolution – ein Zusammenschluss aus zahlreichen Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen – für Veränderungen im Bereich der Daseinsfürsorge ein. Vgl. Netzwerk Care Revolution (2014).
Literatur
Figge M, Kirsten G, Tedjasukmana C, Zutavern J (2016) Exzellenz und Elend. Zu den institutionellen Bedingungen wissenschaftlicher Arbeit. Z Medienwiss (ZfM) 14:137–141
Haubner T (2017) Care-Revolution als Herausforderung für eine öffentliche Soziologie. In: Aulenbacher B, Burowoy M, Dörre K, Sittel J (Hrsg) Öffentliche Soziologie. Wissenschaft im Dialog mit der Gesellschaft. Campus, Frankfurt/New York, S 201–212
Netzwerk Care Revolution (2014) https://care-revolution.org/. Zugegriffen am 14.10.2019
Piercy M (1976) Woman at the edge of time. Alfred A. Knopf, New York
Scholz L (2018) Zusammenleben. Über Kinder und Politik. Hanser, Berlin
Schrupp A (2019) Schwangerwerdenkönnen. Essay über Körper, Geschlecht und Politik. Ulrike Helmer, Roßdorf
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Lewe, C. (2020). „Das hat ja nichts mit mir zu tun“. In: Czerney, S., Eckert, L., Martin, S. (eds) Mutterschaft und Wissenschaft. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30932-9_5
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