Skip to main content

Barriere

  • Chapter
  • First Online:
Sozialraum

Part of the book series: Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit ((SRF,volume 20))

Zusammenfassung

Barrieren stellen sich in ihrer Eigenschaft als Zuschreibung von Teilhabe-Begrenzungen an Diskursen in drei Formen dar: als exkludierende Barrieren, normalisierende Barrieren und Barrieren in Bezug auf die Sprechenden, wobei jeweils manifeste und latente Barrieren unterschieden werden können. Eine sozialpolitische Antwort auf Barrieren ist sogenannte Barrierefreiheit. Diese vollzieht sich in Ambivalenzen, z. B. hinsichtlich der Etablierung von Standards, die zwar Zugänge ermöglichen können, gleichzeitig jedoch bestimmte Personen weitergehend ausschließen. Barrieren sind auch nicht per se ‚schlecht‘. Sie werden oft nur individuell und situativ wirkmächtig. Außerdem sind Barrieren ambivalent und beschreiben sozialpolitische wie pädagogische Herausforderungen. Durch Praxen der kritischen Infragestellung können Barrieren dekonstruiert werden, worunter schließlich Inklusion verstanden wird.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 34.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Similar content being viewed by others

Notes

  1. 1.

    Das Fallbeispiel wurde im Rahmen der Studie „Zwischen Herkunftsfamilie und dem Leben im ambulant betreuten Wohnen“ (Trescher 2018–2020) erhoben. Eine Veröffentlichung ist in Vorbereitung.

  2. 2.

    ‚Wort‘ referiert hier auf ‚Sprache‘, wobei ‚Sprechen‘ im Diskurs nicht auf Verbal- oder Schriftsprache beschränkt ist (vgl. Foucault 2003), sondern jegliche Kommunikation betrifft. Nach diesem Verständnis ist es nicht möglich, nicht zu kommunizieren bzw. nicht zu sprechen.

  3. 3.

    Das Fallbeispiel wurde im Rahmen der Studie „Kommune Inklusiv“ generiert, in der fünf Städte und Gemeinden in Deutschland umfassend untersucht werden (Trescher und Hauck 2018, 2020a). Ein Teil der Studie sind sog. ethnographische Sozialraumbegehungen, anhand derer Einblick genommen wird in die Lebenspraxen vor Ort, auf welche Barrieren die Einwohner*innen stoßen und wie ihr je individueller Umgang mit diesen ist.

  4. 4.

    Gleichwohl bestehen nach wie vor manifeste Barrieren, die die politische Partizipation bestimmter Personen einschränken. Beispielsweise dürfen Personen, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, nicht auf Bundes- und Landesebene wählen (Bundeswahlgesetz § 12).

  5. 5.

    Dieses Fallbeispiel entstammt dem Projekt „Lebensentwürfe von Menschen mit geistiger Behinderung“ (Trescher 2017).

  6. 6.

    Das Interview wurde im Rahmen der Studie „Barrierefreiheit und kognitive Beeinträchtigung“ (Trescher 2018b) geführt.

  7. 7.

    Mittlerweile hat sich in öffentlichen und bezugswissenschaftlichen Diskursen die Schreibweise ‚Leichte Sprache‘ (Großschreibung) durchgesetzt, womit allerdings nicht impliziert werden soll, dass übereinstimmende und allgemeingültige Regeln zu ihrer Ausgestaltung vorliegen und angewendet werden. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall.

Literatur

  • Abrams, T. (2015). Disability and bureaucratic forms of life. Nordic Journal of Science and Technology Studies 3(1), 12–21.

    Article  Google Scholar 

  • Bundesgesetzblatt (2019). Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes und anderer Gesetze. Teil I, Nr. 23.

    Google Scholar 

  • Dannenbeck, C. (2012). Wie kritisch ist der pädagogische Inklusionsdiskurs? In: K. Rathgeb (Hrsg.), Disability Studies (S. 55–68). Wiesbaden: VS.

    Google Scholar 

  • Derrida, J. (2016). Grammatologie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Engelmann, P. (1990). Einführung. Postmoderne und Dekonstruktion. In: P. Engelmann (Hrsg.), Postmoderne und Dekonstruktion (S. 5–32). Stuttgart: Reclam.

    Google Scholar 

  • Foucault, M. (1981). Archäologie des Wissens. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Foucault, M. (1992). Was ist Kritik? Berlin: Merve.

    Google Scholar 

  • Foucault, Michel (2003). Die Ordnung des Diskurses (9. Aufl.). Frankfurt a. M.: Fischer.

    Google Scholar 

  • Habermas, J. (1989). Erläuterungen zum Begriff des kommunikativen Handelns (1982). In: J. Habermas (Hrsg.), Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns (S. 571–605). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Hartmann, J. (2001). Bewegungsräume zwischen Kritischer Theorie und Poststrukturalismus. In: B. Fritzsche, J. Hartmann, A. Schmidt & A. Tervooren (Hrsg.), Dekonstruktive Pädagogik. (S. 65–84). Wiesbaden: VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Heiden, H.-G. (2006). Von „Barrierefreiheit“ zum „Design für alle!“ In: G. Hermes & E. Rohrmann (Hrsg.): Nichts über uns – ohne uns! (S. 195–210). Neu-Ulm: AG SPAK.

    Google Scholar 

  • Kluge, F. (Hrsg.). (2011). Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin, Boston: De Gruyter.

    Google Scholar 

  • Kupke, C., & Schlummer, W. (2010). Kommunikationsbarrieren und ihre Überwindung. Teilhabe, 49(2), 67–73.

    Google Scholar 

  • Kurzenberger, S., Niehoff, U., Walther, H. & Sack, R. (2012). Barrierefreiheit für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung – Ergebnisse einer Befragung. Teilhabe, 51(3), 121–126.

    Google Scholar 

  • Laclau, E., & Mouffe, C. (2006). Hegemonie und radikale Demokratie. Wien: Passagen.

    Google Scholar 

  • Leidner, R. (2007). Die Begriffe „Barrierefreiheit“, „Zugänglichkeit“ und „Nutzbarkeit“ im Fokus. In: P. S. Föhl, S. Erdrich, H. John & K. Maaß (Hrsg.), Das barrierefreie Museum (S. 28–33). Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Oevermann, U. (1996). Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionalisierten Handelns. In: A. Combe & W. Helsper (Hrsg.), Pädagogische Professionalität (S. 70–182). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Reckwitz, A. (2008). Unscharfe Grenzen. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Trescher, H. (2013). Kontexte des Lebens. Wiesbaden: VS.

    Book  Google Scholar 

  • Trescher, H. (2016). Wahlrecht von Menschen mit Behinderungen. In: Deutsches Institut für Menschenrechte (Hrsg.), Die Umsetzung ausgewählter OSZE-Verpflichtungen zu Menschenrechten und Demokratie in Deutschland. Unabhängiger Evaluierungsbericht anlässlich des deutschen OSZE-Vorsitzes (S. 96–108). Berlin.

    Google Scholar 

  • Trescher, H. (2017). Behinderung als Praxis. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Trescher, H. (2018a). Ambivalenzen pädagogischen Handelns. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Trescher, H. (2018b). Kognitive Beeinträchtigung und Barrierefreiheit. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

    Google Scholar 

  • Trescher, H., & Hauck, T. (2018). „Kommune Inklusiv“ – Sozialräume beforschen und begleiten. Teilhabe, 57(4), 156–162.

    Google Scholar 

  • Trescher, H., & Hauck, T. (2020a). Inklusion im kommunalen Raum. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Trescher, H., & Hauck, T. (2020b). Behindernde Räume. Gemeinsam leben, 28(2), 105–113.

    Google Scholar 

  • Zima, P. V. (2016). Die Dekonstruktion. Tübingen: Francke.

    Google Scholar 

  • Zirfas, J. (2001). Identitäten und Dekonstruktionen. In: B. Fritzsche, J. Hartmann, A. Schmidt & A. Tervooren (Hrsg.), Dekonstruktive Pädagogik. (S. 49–64). Wiesbaden: VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Zurstrassen, B. (2015). Inklusion durch Leichte Sprache? Eine kritische Einschätzung. In: C. Dönges, W. Hilpert & B. Zurstrassen (Hrsg.), Didaktik der inklusiven politischen Bildung (S. 126–138). Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.

    Google Scholar 

Weiterführende Literatur

  • Ben‐Moshe, L., & Powell, J. W. (2007). Sign of our times? Revis(it)ing the International Symbol of Access. Disability & Society 22(5), 489–505.

    Article  Google Scholar 

  • Reichstein, M. F. (2016). Teilhabe an der digitalen Gesellschaft? Über (vorgelagerte) Barrieren bei/in der Nutzung digitaler Medien durch Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung. Teilhabe 55(2), 80–85.

    Google Scholar 

  • Rösner, H.-U. (2014). Behindert sein – behindert werden. Texte zu einer dekonstruktiven Ethik der Anerkennung behinderter Menschen. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Hendrik Trescher .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2022 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Trescher, H. (2022). Barriere. In: Kessl, F., Reutlinger, C. (eds) Sozialraum. Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit, vol 20. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29210-2_37

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-29210-2_37

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-29209-6

  • Online ISBN: 978-3-658-29210-2

  • eBook Packages: Education and Social Work (German Language)

Publish with us

Policies and ethics