Zusammenfassung
Als Niccolò Machiavelli (1469–1527) in seinen Werken Il Principe und Discorsi die moderne Auffassung des Politischen begründete, zielte seine Argumentationsführung in erster Linie darauf ab, den Bereich der politischen Auseinandersetzungen und Kämpfe von allen religiösen Wahrheits- und Offenbarungsansprüchen zu befreien. Anstatt einschlägige Entscheidungen, die im Dienst des persönlichen Machterwerbs und Machterhalts des Fürsten sowie der politischen Größe des Gemeinwesens zu treffen waren, an normativ übergeordneten Maßstäben auszurichten, wie es die mittelalterlichen Politikvorstellungen, Fürstenspiegel etc. noch nahegelegt hatten, forcierte Machiavelli die Autonomie des Politischen eben dadurch, indem er es zuallererst von religiösen Glaubensüberzeugungen zu emanzipieren trachtete.
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Hammer, S., Hidalgo, O. (2020). Einleitung. In: Hammer, S., Hidalgo, O. (eds) Religion, Ethik und Politik. Politik und Religion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27636-2_1
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