Zusammenfassung
Soziale Arbeit muss sich in modernen, ausdifferenzierten Gesellschaften theoretisch und empirisch mit neuen Formen und unterschiedlichen Dimensionen sozialer Ungleichheit auseinandersetzen und ihre Hilfe- und Bildungsangebote an relativ ungleiche Menschen richten. In dem vorliegenden Beitrag wird am Beispiel der Kinder- und Jugendarbeit gezeigt, wie eine professionelle Soziale Arbeit über ungleichheits- und habitussensible Haltungen auf Seiten der pädagogischen Professionellen möglich wird und was Habitussensibilität im Kontext von Professionalisierung bedeutet. Ohne die professionelle Sensibilität für die sozial heterogenen und ungleichen Adressat*innen Sozialer Arbeit laufen die Bildungsangebote der Kinder- und Jugendarbeit möglicherweise ins Leere oder verstärken unter Umständen sogar die sozialen Ungleichheiten zwischen den Kindern und Jugendlichen.
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Hunold, M. (2020). Soziale Arbeit als ungleichheitsreflektiertes Bildungsangebot. In: Cloos, P., Lochner, B., Schoneville, H. (eds) Soziale Arbeit als Projekt. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27606-5_21
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