Zusammenfassung
Dieser Beitrag rekonstruiert ‚Verantwortung‘ aus der Perspektive von Foucaults Machttheorie und Ethik als eine diskursive Praxis und als ein Handeln-Können von Hochschulprofessionellen. Dabei geht er der Frage nach, wie in Wissenschaftsorganisationen Verantwortung als Handeln-Können für den ‚wissenschaftlichen Nachwuchs‘ zwischen Exzellenz- und Geschlechterdiskursen hergestellt wird. Anhand von Interviews mit Hochschulprofessionellen werden ihre jeweiligen Sprechpositionen im Diskursraum von Exzellenz und Geschlecht und ihre spezifischen diskursiven Strategien im organisationalen Kontext als Verantwortungspraxis untersucht. Die Frage nach Verantwortung wird damit abschließend als organisationale und professionelle Diskurspraxis und ethisch-politische Subjektivierung gefasst und diskutiert.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Similar content being viewed by others
Notes
- 1.
Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Schwerpunkt „Frauen- und Geschlechterforschung“, 12/2016–10/2018 unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Maria Weber.
Literatur
Bhabha, H. K. (2000). Die Verortung der Kultur. Tübingen: Stauffenburg.
Bloch, R. (2016). Exzellenzkarrieren? Die Graduiertenschulen der Exzellenzinitiative und ihre Bedeutung für akademische Karrieren. In J. Reuter, O. Berli & M. Tischler (Hrsg.), Wissenschaftliche Karriere als Hasard (S. 185–210). Frankfurt/New York: Campus Verl.
Bröckling, U. (2017). Gute Hirten führen sanft. Über Menschenregierungskünste. Berlin: Suhrkamp.
Bröckling, U., & Peter, T. (2017). Das Dispositiv der Exzellenz. In R. Diaz-Bone & R. Hartz (Hrsg.), Dispositiv und Ökonomie (S. 283–303). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Butler, J. (2006). Haß spricht. Zur Politik des Performativen. Berlin: Suhrkamp.
Enders, J. (1996). Die wissenschaftlichen Mitarbeiter. Ausbildung, Beschäftigung und Karriere der Nachwuchswissenschaftler und Mittelbauangehörigen an den Universitäten. Frankfurt: Campus-Verlag.
Foucault, M. (1977). Sexualität und Wahrheit. Der Wille zum Wissen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Foucault, M. (1981). Archäologie des Wissens (Bd. 356). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Foucault, M. (1994). Zur Genealogie der Ethik: Ein Überblick über laufende Arbeiten. In H. L. Dreyfus & P. Rabinow (Hrsg.), Michel Foucault. Jenseits von Strukturalismus und Hermeneutik (S. 265–294). Weinheim: Beltz.
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. (2012). Herrschinger Kodex (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Hrsg.). https://www.gew.de/wissenschaft/herrschinger-kodex/ Zugegriffen: 06. Juni 2019.
Heidbrink, L. (2017). Definitionen und Voraussetzungen der Verantwortung. In L. Heidbrink, C. Langbehn & J. Loh (Hrsg.), Handbuch Verantwortung (S. 3–33). Wiesbaden: Springer VS.
Jergus, K. (2014). Die Analyse diskursiver Artikulationen. Perspektiven einer poststrukturalistischen (Interview-)Forschung. In C. Thompson, K. Jergus & G. Breidenstein (Hrsg.), Interferenzen. Perspektiven kulturwissenschaftlicher Bildungsforschung (1. Aufl.), (S. 51–70). Weilerswist: Velbrück Wissenschaft.
Lenk, H. (2017). Verantwortlichkeit und Verantwortungstypen: Arten und Polaritäten. In L. Heidbrink, C. Langbehn & J. Loh (Hrsg.), Handbuch Verantwortung (S. 57–84). Wiesbaden: Springer VS.
Maurer, S., & Weber, S. M. (2006). Die Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden. Gouvernementalität als Perspektive für die Erziehungswissenschaft. In S. Weber & S. Maurer (Hrsg.), Gouvernementalität und Erziehungswissenschaft. Wissen – Macht – Transformation (S. 9–36). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
McRobbie, A. (2004). Post‐feminism and popular culture. Feminist Media Studies 4 (3), 255–264. https://doi.org/10.1080/1468077042000309937.
Peter, T. (2013). Governing by Excellence. Karriere und Konturen einer politischen Rationalität des Bildungssystems. die hochschule 2, 21–39.
Schneijderberg, C. (2013). Theoretische Grundlagen der organisationsbezogenen Professionalität von Hochschulprofessionellen. In C. Schneijderberg, N. Merkator, U. Teichler & B. M. Kehm (Hrsg.), Verwaltung war gestern? Neue Hochschulprofessionen und die Gestaltung von Studium und Lehre (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), (S. 33–58). Frankfurt a. M.: Campus.
Weber, M. (1921). Wissenschaft als Beruf. München: Duncker & Humblot.
Weber, S. M. (2018). Strategieentwicklung als Gegenstand der Organisationspädagogik. In M. Göhlich, A. Schröer & S. M. Weber (Hrsg.), Handbuch Organisationspädagogik (Bd. 17), (S. 595–606). Wiesbaden: Springer.
Weber, S. M., & Wieners, S. (2018). Diskurstheoretische Grundlagen der Organisationspädagogik. In M. Göhlich, A. Schröer & S. M. Weber (Hrsg.), Handbuch Organisationspädagogik (S. 211–224). Wiesbaden: Springer.
Wieners, S., & Weber, S. M. (2019, i. E.). Das Dispositiv als Methodologie in der Geschlechterforschung. In M. Kubandt & J. Schütz (Hrsg.), „Gerne Geschlecht?!“ – Methoden und Methodologien in der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung. Opladen: Budrich.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2020 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Wieners, S. (2020). Exzellenz und Geschlecht: Die Organisation der Verantwortung für den ‚wissenschaftlichen Nachwuchs‘. In: Fahrenwald, C., Engel, N., Schröer, A. (eds) Organisation und Verantwortung. Organisation und Pädagogik, vol 27. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26248-8_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-26248-8_14
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-26247-1
Online ISBN: 978-3-658-26248-8
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)