Zusammenfassung
Wohnungsversorgung wird seit Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland nicht mehr nur als Aufgabe des Marktes, sondern auch als Aufgabe des Staates aufgefasst, seitdem werden Wohnungspolitiken verfolgt. Diese hatten und haben unterschiedliche Ziele, wie etwa die Verhinderung von Wohnungslosigkeit, die Beseitigung von Wohnungsmangel, die Bereitstellung preiswerter Wohnungen, den Schutz der Mieter_innen oder die Bildung von Wohnungseigentum. Wohnungspolitiken hatten in der Weimarer Zeit, in der Bonner Republik sowie in der DDR eine relativ hohen Stellenwert, seit der Jahrtausendwende hat ihre Bedeutung stark abgenommen, ungeachtet der aktuellen Renaissance. Über diesen langen Zeitraum von ca. 100 Jahren haben Wohnungspolitiken in vielfacher sowie umfassender Weise auf das Wohnen Einfluss genommen und es tief greifend geprägt.
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Rink, D. (2021). Politik des Wohnens. In: Eckardt, F., Meier, S. (eds) Handbuch Wohnsoziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24724-9_2
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