Zusammenfassung
Der Bereich der Pflege ist zunehmend vom Fachkräftemangel betroffen. Eine der Strategien zur Gewinnung von Fachkräften besteht in der Erleichterung des Einstiegs in die Pflegeausbildung durch die Nutzung z.B. der Altenpflegehelfer- oder Pflegeassistenzausbildung. Dies impliziert eine zunehmende Berücksichtigung heterogener Zielgruppen. Der Beitrag will am Beispiel dieser – meist einjährigen – Bildungsgänge zeigen, welche Herausforderungen für Lehrkräfte aufgrund der Heterogenität von Schülerinnen und Schülern bestehen und wie sie damit umgehen. In einer explorativen Studie wurden vier Interviews mit Lehrkräften, die in der Altenpflegehelfer- und Pflegeassistenzausbildung unterrichten, durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Unterricht in heterogenen Lerngruppen für die Lehrkräfte eine besondere Herausforderung darstellt und eine entsprechende Expertise erst im Laufe der Berufstätigkeit entwickelt werden kann. Die Erkenntnisse werden durch die bisherige Forschung bestätigt. Die Ergebnisse führen zu den weitergehenden Fragen, welche Bedeutung z.B. den sozialpädagogischen Ressourcen von Lehrkräften bezüglich einer Förderung des erfolgreichen Ausbildungsabschlusses zukommt und in welcher Weise Lehrkräfte diesbezüglich durch Aus- und Weiterbildung unterstützt werden könnten.
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Literatur
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Siecke, B. (2019). Heterogenität in der Pflegehelferausbildung – erlebte Herausforderungen und Strategien von Lehrkräften. In: Pilz, M., Breuing, K., Schumann, S. (eds) Berufsbildung zwischen Tradition und Moderne. Internationale Berufsbildungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24460-6_5
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