Zusammenfassung
Wahlwerbespots sind – bildlich gesprochen – eine höchst verderbliche Ware mit einem exakt definierten Verfallsdatum: Ihre Relevanz als Medium der politischen Kommunikation endet spätestens am Wahltag mit der Schließung der Wahllokale. Unmittelbar danach büßen sie ihren Status als Gebrauchsfilme, also als Filme „die nicht primär ästhetisch-künstlerische Artefakte sind, sondern von ihren Produzenten als Instrumente aufgefasst werden, d. h. als Mittel für bestimmte, klar definierte Zwecke, die in organisierten Prozessen der/zur Herstellung von Kenntnissen, Gütern und gesellschaftlichem Verhalten verfolgt warden“ ein. Fortan fungieren sie allenfalls noch als Quellen der Forschung, ihr politischer Nutzen hat sich erschöpft.
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Kirchmann, K., Wiedenmann, N. (2019). Vergangene Zukunft – Die Modellierung des Künftigen in den Wahlwerbespots zur Bundestagswahl 2017. In: Schicha, C. (eds) Wahlwerbespots zur Bundestagswahl 2017. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24405-7_11
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