Zusammenfassung
Mit der Kategorie Generation betreten wir einen zwar traditionsreichen, aber zugleich schwer einzugrenzenden Theoriebereich im Kontext der Erziehungs- und Sozialwissenschaften: Traditionsreich deshalb, weil ‚Generation‘ eine zentrale Begriff lichkeit bei den pädagogischen, philosophischen und soziologischen Klassiker_ innen war; schwer einzugrenzen, weil ‚Generation‘ grundsätzlich mehrdimensionale Fragestellungen im Kontext von Erziehung, Bildung, Lernen, Sozialisation und Migration intendiert (Familie, Schul- und Sozialpädagogik; Ältere und Jüngere; Generationenverhältnisse, -beziehungen, -konflikte; Institutionen etc.) und insofern nicht ohne Weiteres auszudifferenzieren ist. Dies hat auch viel mit der eigentümlichen Geschichte des Generationsbegriffs selbst zu tun: Bis in die 1930er Jahre war er ein fest etablierter sozialwissenschaftlicher Grundbegriff, um dann im Theoriediskurs bis in die 1990er Jahre weitestgehend unbeachtet zu bleiben, danach eine Hochkonjunktur mit zeitweiliger Geschichtsvergessenheit zu erfahren, die seit den 2000er Jahren wieder abebbte. Zwar wurde der Generationsbegriff immer wieder als Schlagwort benutzt, um bestimmte, zum Teil herausragende Kohorten (auch medial) wirksam zu etikettieren (z. B. die Jugendgeneration der Weimarer Republik, die skeptische Generation, die APO-Generation, die Generation der 68er, Generation Golf, Generation kick.de; neuerdings: Generation X, Y, Z, Generation What? etc. pp.).
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Bock, K. (2020). Generation(en), Generationsbeziehungen und Generationenverhältnisse. In: Bollweg, P., Buchna, J., Coelen, T., Otto, HU. (eds) Handbuch Ganztagsbildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23230-6_8
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