Zusammenfassung
Walzer betrachtet seine Beiträge in der Kommunitarismusdebatte als Korrektiv zu einer auf individuelle Rechte verkürzten liberalen Theorie und Praxis, die blind für soziale Konflikte und ungleiche Zugangsbedingungen zu entscheidenden sozialen Gütern ist. Gezeigt werden soll, dass seine Schriften zugleich einen theoretisch wertvollen Beitrag über die Bedingungen und Möglichkeiten kollektiver Identität und politischen Handelns in demokratischen Rechtsstaaten darstellen.
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Notes
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Eine umfassende Übersicht über Walzers Schriften bietet die Seite des Institute for Advanced Study, Princton: https://www.sss.ias.edu/faculty/walzer.
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Zu den politischen und semantischen Differenzen der Begriffe „community“ und „Gemeinschaft“ und den daraus resultierenden deutsch-amerikanischen Verständigungsschwierigkeiten vgl. Joas 1993.
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Walzers Argument setzt voraus, dass im Fall eines innerstaatlichen Konflikts eine äußere Intervention erstens so lange unzulässig ist, wie sich die Bürger der betreffenden Länder nicht selbstständig zu repräsentieren und sich zu handlungsfähigen politischen Gemeinschaften zusammenschließen können, dass zweitens der überwiegende Teil der Bürgerschaft nicht einfach von einem solchen Konflikt betroffen, sondern (mehr oder weniger) aktiv in diesem engagiert ist, dass es drittens den Beteiligten nicht in erster Linie ums Überleben, sondern um die Verwirklichung einer bestimmten Lebensform geht, für die zu kämpfen sie bereit sind, und dass viertens die Beteiligten auf lange Sicht nur eine selbstgeschaffene Lösung dauerhaft zu akzeptieren bereit sind. Das sind vier entscheidende Kriterien, und sicherlich spielen sie in nahezu allen in Form eines Bürgerkrieges oder eines Sezessionskrieges ausgetragenen innenpolitischen Konflikten auch eine Rolle.
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Krause, S.S. (2019). Kommunitärer Liberalismus. Michael Walzer Über Komplexe Gleichheit und Freiheit. In: Reese-Schäfer, W. (eds) Handbuch Kommunitarismus. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16859-9_15
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