Zusammenfassung
‚Wasserlandschaften‘, ob mit Flüssen oder Meer, üben häufig auf viele eine große Faszination aus. Im Zuge der Sozialisation, medial, durch Tourismusmarketing werden spezifische Eindrücke erfasst und vermittelt, die mit der eigenen Anschauung in Bezug gesetzt werden. Aus sozialkonstruktivistischer Perspektive verfestigen sich spezifische Eindrücke zu ‚Wasserlandschaften‘, die gleichzeitig individuelle Variationen erfahren können. Der Beitrag nimmt Reflexionen des Autors mit drei unterschiedlichen ‚Stoßrichtungen‘ zum Ausgangspunkt, um Veränderungsprozesse, den Blick auf Kontraste und landschaftsforschungsbezogene Fragestellungen anhand des Fallbeispiels des Golfs von Neapel zu beleuchten. Zunächst stehen Impulse zu Landschaftsästhetik und zur déformation professionnelle im Mittelpunkt, bevor das Konzept der Stadtlandhybride von Olaf Kühne auf den Kontext ‚Golf von Neapel‘ als Meer-Stadtlandhybrid zugeschärft wird. Im Anschluss folgen Überlegungen zur Verbindung von Atmosphäre und Landschaft. Der Artikel schließt mit einer Einordnung und einem Plädoyer im Hinblick auf eingenommene Perspektiven und Forschungsfelder.
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Weber, F. (2017). Landschaftsreflexionen am Golf von Neapel. In: Kühne, O., Megerle, H., Weber, F. (eds) Landschaftsästhetik und Landschaftswandel. RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15848-4_12
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