Zusammenfassung
Die aktuellen Anforderungen an Einsteigerinnen und Einsteiger in den Journalismus sind hoch, sie sollen viele Tätigkeiten in einer Person vereinen: Recherchieren, Schreiben, Bebildern und die Aufbereitung von Inhalten für unterschiedliche multimediale Kanäle. Zu befürchten ist, dass Journalistinnen und Journalisten aufgrund des hohen Zeitdrucks und des wachsenden Angebots an verfügbarem Public-Relations-Material zukünftig kaum noch in der Lage sein werden, eigenständig zu recherchieren und daher zunehmend auf Public-Relations-Inhalte zurückgreifen müssen und werden. Gleichzeitig kann der Public-Relations-Sektor aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage im Journalismus auch eine Alternative am Stellenmarkt für den journalistischen Nachwuchs darstellen. Auch für journalistische Ausbildungsstätten ist diese Situation eine besondere Herausforderung, zumal es in ihrer Verantwortung liegt, die Studierenden so gut wie möglich auf dieses schwierige Umfeld vorzubereiten. Die vorliegende Studie, die auf einer längsschnittlichen Befragung basiert, analysiert das Verhältnis von Journalismus-Studierenden zu Medien, den Einfluss von wirtschaftlichen oder politischen Interessen auf die journalistische Arbeit und die Rolle von Public Relations in der täglichen journalistischen Arbeit.
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Notes
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Z. B. „Mir geht es im Beruf darum, komplexe Sachverhalte zu erklären und zu vermitteln“, „positive Ideale zu vermitteln“ etc.
- 2.
Die Befragungen wurden am Institut für Journalismus & Medienmanagement an der FHWien der WKW durchgeführt.
- 3.
Für diese wurde die Akzeptanz mehrerer Items wie zum Beispiel „vertrauliche Regierungsunterlagen benutzen, ohne dafür die Genehmigung zu besitzen“ oder „versteckte Mikrophone oder Kameras benutzen“ zusammengefasst.
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Gonser, N., Gründl, J. (2017). Die andere Seite – Public Relations aus der Sicht von Journalismus-Studierenden. In: Gonser, N., Rußmann, U. (eds) Verschwimmende Grenzen zwischen Journalismus, Public Relations, Werbung und Marketing. Forschung und Praxis an der FHWien der WKW. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13578-2_3
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