Zusammenfassung
Spätestens mit den Demonstrationen von Pegida, Legida und anderen sozialen Bewegungen ähnlichen Namens ist die Bedeutung der politischen Kultur für eine Demokratie wieder verstärkt, ja fast lautstark, in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Kaum an anderer Stelle als in solchen Diskussionen, tritt die Bedeutung der Einstellungen und Haltungen der Bürger zu ihrem politischen System so deutlich hervor, wie wenn sie ihre Unzufriedenheit artikulieren. Gleichwohl erstaunlich ist daran, dass für viele Politiker erst über die Manifestation der Unzufriedenheit in Verhalten eine solche Unzufriedenheit sichtbar und fassbar wird. Nicht anders ist zu erklären, warum man empirische Hinweise auf Politiker- und Parteienverdrossenheit auf der Einstellungsebene zumeist recht gelassen an sich vorüberziehen lässt, während eine Mobilisierung auf der Straße – gerade, wenn sie mediengerecht inszeniert wird – zu einem umfassenden Politikum wird.
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Pickel, G. (2016). Empirische Befunde zur regionalen politischen Kultur. In: Werz, N., Koschkar, M. (eds) Regionale politische Kultur in Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10468-9_3
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