Abstract
Das Fallbeispiel der Arbeitsmarktreform von 2002 macht deutlich, wie die Bertelsmann Stiftung ihre Konzepte über Jahre hinweg entwickelt und verfolgt. Sie betreut Arbeitsgruppen und schafft Foren, bestimmt die Tagesordnung und entscheidet, was und worüber geforscht und entschieden wird. Die Stiftungsetzt die Grenzen, in denen die Debatte verläuft und beeinflusst so subtil das Ergebnis. Dieses Vorgehen erweckt den Eindruck, dass alle gehört werden und mitreden können. Dabei setzt die Stiftung gekonnt und gezielt ihre Verbindungen zu politischen Parteien, den Medien und relevanten Akteuren ein, und zwar ungeachtet des politischen Couleurs. Für die Stiftung ist dies lediglich Politikberatung. Dabei steuert Bertelsmann die Politik jenseits der demokratischen Strukturen, d.h. am Wähler und an der Öffentlichkeit vorbei.
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Literatur
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Schuler, T. (2015). Politikgestaltung von langer Hand. In: Speth, R., Zimmer, A. (eds) Lobby Work. Bürgergesellschaft und Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09433-1_20
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