Zusammenfassung
Der Artikel vermittelt einen Eindruck von der Situation europäischer Städte in der Finanzkrise. Ausgehend von der These einer höheren Resilienz von Städten wird zu Beginn der Begriff der Resilienz untersucht und auf Städte angewendet. Anschließend werden allgemeine Krisenindikatoren herangezogen und für urbane Agglomerationen spezifiziert. Da die vorläufigen Ergebnisse der Untersuchung ökonomischer Indikatoren die Annahme einer besonderen urbanen Resilienz nicht unbedingt stützen, wird abschließend geprüft, ob und in welchem Ausmaß lokale Autonomie die städtische Widerstandskraft gegen Kriseneinflüsse erhöht.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Similar content being viewed by others
Notes
- 1.
Vgl. Lang (2011) für eine kurze Diskussion der Bedeutung und des Gebrauchs von „Resilienz“.
- 2.
Sofern nicht anders angegeben sind alle folgenden Tabellen und Abbildungen auf der Basis von Eurostat-Daten produziert, die online unter http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/statistics/search_database verfügbar sind. Die Webseite bietet Datensammlungen der Europäischen Union überwiegend auf NUTS1 und NUTS2-Ebene und dokumentiert Quellen und Definitionen der verwendeten Indikatoren.
- 3.
Die beiden Abbildungen haben unterschiedliche Skalen. Die mittlere Gruppe, deren Daten hier nicht im Detail dargestellt werden, besteht aus Großbritannien, Deutschland, Italien, Belgien, Frankreich, Finnland, Schweden und schließlich Polen als einzigem osteuropäischen Land.
- 4.
„As a first step to defining the larger urban zones, we looked at the number of people commuting from municipalities to the core city. […] A commuting rate of 10 % means that one in 10 residents living in the municipality commutes to work in the core city. […] Given the different national and regional characteristics, different thresholds were used within the range of 10–20 %.“ European Commission (o. J.; Stand 12. November 2014).
- 5.
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/region_cities/city_urban, 25. Oktober 2014.
- 6.
- 7.
Für eine kleine Zahl von Variablen wird seit längerem angekündigt, dass die Erhebung jährlich erfolgen soll; dies wurde aber bislang nicht realisiert.
- 8.
Seit 2008 sind NUTS1, 2 und 3 die offiziellen territorialen Einheiten für die Erstellung von Regionalstatistiken der Europäischen Union. NUTS steht für Nomenclature des unités territoriales statistiques. Eurostat (2011).
- 9.
Die Tabelle „Bevölkerung am 1. Januar nach Altersgruppen und Geschlecht – Stadtregion [urb_lpop1]“ kann unter http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/region_cities/city_urban/data_cities/database_sub1 heruntergeladen werden (25. Oktober 2014).
- 10.
In der Ausgangstabelle und allen folgenden Analysen fehlt Kroatien, weil das Land erst 2013 der EU beigetreten ist.
- 11.
Die vollständige Liste der LUZ und entsprechenden NUTS 2 Gebiete findet sich im Anhang.
- 12.
Die Daten reichen inzwischen bis 2011, enthalten jedoch keine Angaben zu Griechenland mehr. Deshalb verwende ich hier eine zu einem früheren Zeitpunkt gespeicherte Tabelle der Jahre 2002 bis 2010, die Griechenland einschließt. Die Vermutung liegt nahe, dass es keine neuen, zuverlässigen Daten für Griechenland gibt. Ob der Rückschluss auf mangelnde Qualität der hier verwendeten älteren Daten zutrifft, muss offen bleiben. http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/region_cities/regional_statistics/data/main_tables , 25. Oktober 2014.
- 13.
Da diese Lücken in Deutschland recht gleichmäßig über alle drei Größengruppen verteilt sind, nehme ich an, dass die aus den Leerstellen resultierende Verzerrung eher gering ist.
- 14.
Nur 2008 ist das BIP-Wachstum in den Regionen mit geringen Bevölkerungszahlen knapp doppelt so hoch wie in den anderen Regionen, allerdings auf sehr niedrigem Niveau.
- 15.
Die Veränderungsraten habe ich aus den absoluten Zahlen der Eurostat Tabelle „Beschäftigung nach Geschlecht, Alter und NUTS-2-Regionen (1000) [lfst_r_lfe2emp]“ berechnet, zu finden unter http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=lfst_r_lfe2emp&lang=de (28. Oktober 2014).
- 16.
Damit bezeichnen Hooghe, Marks und Schakel das Ausmaß, in dem Regionalverwaltungen relevante Kompetenzen haben und ihre institutionelle Struktur selbst bestimmen.
- 17.
Zum Vergleich: In Deutschland liegt diese Quote bei 7,9 %.
Literatur
Barber, B. R. 2013. If mayors ruled the world. Dysfunctional nations, rising cities. New Haven: Yale University Press.
Berube, A., A. Friedhoff, C. Nadeau, P. Rode, A. Paccoud, J. Kandt, T. Just, und R. Schemm-Gregory. 2010. Global metro monitor. The path to economic recovery. Washington D.C.
Bouckaert, G., J. Voets, und D. de Herdt. 2010. Local government in the EU at a glance: Survey analysis. Preparatory paper for the High Level Meeting on Local Governance 2010. Leuven.
Bristow, G., et al. 2013. Economic crisis: Resilience of regions. Applied Research 2013/124/2012, Revised Interim Report. ESPON & Cardiff University.
Building Resilient Regions. o. J. What is regional resilience? http://brr.berkeley.edu/. Zugegriffen: 9. Juni 2014.
Christaller, W. 2006. Die zentralen Orte in Süddeutschland. Eine ökonomisch-geographische Untersuchung über die Gesetzmässigkeit der Verbreitung und Entwicklung der Siedlungen mit städtischen Funktionen. Darmstadt: Wiss. Buchges.
Europäische Kommission. 2006. Die Kohäsionspolitik und die Städte. Der Beitrag der Städte zu Wachstum und Beschäftigung in den Regionen. Brüssel.
Europäische Kommission. 2013. Die regionale und urbane Dimension der Krise. Achter Zwischenbericht über den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt. Brüssel.
Europäische Kommission, GD Regionalpolitik. 2007. Zustand der europäischen Städte. Zusammenfassender Bericht. Brüssel.
Europäische Union. 2007. Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt. Leipzig.
Europäische Union. 2008. Abschlusserklärung der für Stadtentwicklung zuständigen Minister. Marseille Statement. Brüssel.
Europarat, Kongress der Gemeinden und Regionen. 2012. Kommunale und regionale Demokratie in Portugal. Empfehlung 323. 22. Tagung, Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates. https://wcd.coe.int/ViewDoc.jsp?Ref=REC323%282012%29&Language=lanGerman&Ver=original&Site=COE&BackColorInternet=DBDCF2&BackColorIntranet=FDC864&BackColorLogged=FDC864. Zugegriffen: 16. November 2014
European Commission. o. J. European cities – spatial dimension. Brussels.
European Union. 2007a. First action programme for the implementation of the territorial agenda of the European Union. Ponta Delgada.
European Union. 2007b. Territorial agenda of the EU. Agreed on 25 May 2007. Leipzig.
European Union. 2010. Toledo informal ministerial meeting on urban development declaration. http://urban-intergroup.eu/2011/09/spanish-presidency-2010/. Zugegriffen: 19. Mai 2014.
European Union, Regional Policy. 2007. State of European cities report. Adding value to the European urban audit. Brussels.
Eurostat. 2011. Regions in the European Union. Nomenclature of territorial units for statistics: NUTS2010/EU-27. Luxemburg: EUR-OP.
Eurostat. 2014. Taxation trends in the European Union. Data for the EU member states, Iceland and Norway. Brussels.
Farinós Dasí, J., J. Milder, M. Payá Abad, und J. Romero González. 2006. Governance of territorial and urban policies from EU to Local Level. ESPON project 2.3.2 – Final report.
Grohs, S. 2013. Der Wandel der Rolle der Kommunen im Staat. Welchen Weg geht Europa? In Starke Kommunen in leistungsfähigen Ländern. Der Beitrag von Funktional- und Territorialreformen, Hrsg. H. Bauer, 137–154. Potsdam: Universitätsverlag Potsdam.
Heinemann, F. 2009. Zukunft der EU-Strukturpolitik. Kurzfassung. Forschungsprojekt I D 4–15/07 im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
Hooghe, L., G. Marks, und A. H. Schakel. 2010. The rise of regional authority. A comparative study of 42 democracies. London: Routledge.
Lang, T. 2011. Urban resilience and new institutional theory. A happy couple for urban and regional studies? In German annual of spatial research and policy 2010, Hrsg. B. Müller, 15–24. Berlin: Springer.
Martin, R. 2012. Regional economic resilience, hysteresis and recessionary shocks. Journal of Economic Geography 12 (1): 1–32. doi:10.1093/jeg/lbr019.
Nissen, S. 2002. Die regierbare Stadt. Metropolenpolitik als Konstruktion lösbarer Probleme. New York, London und Berlin im Vergleich. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
OECD. 2013. Definition of Functional Urban Areas (FUA) for the OECD metropolitan database. http://www.oecd.org/gov/regional-policy/Definition-of-Functional-Urban-Areas-for-the-OECD-metropolitan-database.pdf. Zugegriffen: 16. Nov. 2014.
Parkinson, M., et al. 2012. Second tier cities and territorial development in europe: performance, policies and prospects. SGPTD Final Report.
Preunkert, J., und G. Vobruba. 2012. Die Eurokrise. Konsequenzen der defizitären Institutionalisierung der gemeinsamen Währung. In Entfesselte Finanzmärkte. Soziologische Analysen des modernen Kapitalismus, Hrsg. K. Kraemer und S. Nessel, 201–224. Frankfurt a. M.: Campus.
RWI, DifU, NEA, und Prac. 2010. Second state of European cities report. Research project for the European Commission, DG Regional Policy.
UNDESA. 2006. World urbanization prospects. The 2005 revision. New York: UN.
Wassenhoven, L. 2006. Annex report B: Synthesis of national overviews. In Governance of Territorial and urban policies from EU to local level. ESPON project 2.3.2 – Final Report.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Nissen, S. (2015). Europäische Städte in der Finanzkrise. Eine explorative Studie zum Verhältnis von Autonomie und Resilienz. In: Preunkert, J., Vobruba, G. (eds) Krise und Integration. Europa – Politik – Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09231-3_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-09231-3_4
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-09230-6
Online ISBN: 978-3-658-09231-3
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)