Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag stellt die kultursoziologische Relevanz Arnold Gehlens in drei Schritten heraus. Zunächst wird nachvollzogen, inwiefern es sich bei „Kultur“ für Gehlen um eine anthropobiologische Basisbestimmung handelt. Daraufhin werden in Gehlens Werk handlungstheoretische und funktionsanalytische Zugänge zu einem spezifischeren Kulturverständnis freigelegt, das in der Emanzipation von vorgängigen Zweckbindungen die entscheidenden kulturellen Fortschrittsmotive erblickt. Die abschließenden Ausführungen gelten dann Gehlens einflussreicher (Krisen-)Diagnose der „kulturellen Kristallisation“, vor deren Hintergrund sich zugleich neuartige Möglichkeiten kultureller Aneignungschancen abzeichnen.
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Literatur
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Wöhrle, P. (2019). Arnold Gehlen und die Kultursoziologie. In: Moebius, S., Nungesser, F., Scherke, K. (eds) Handbuch Kultursoziologie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07616-0_54
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